Auf Mallorca machen die Gewerkschaften Druck, um noch rechtzeitig einen – wie sie sagen – "würdigen" Tarifvertrag für die rund 116.000 Beschäftigten der balearischen Tourismus-Industrie zu erzielen, bevor der alte Manteltarifvertrag zum Monatsende ausläuft. Die Fronten sind verhärtet, Streikaktionen werden verbal nicht mehr ausgeschlossen.
"Wenn es notwendig ist, opfern wir diese Saison, um die künftigen zu retten", drohte ein Gewerkschaftssprecher. Er sprach von einem "großen Konflikt". Sollten sich die Arbeitgeber nicht bewegen, sei mit Aktionen zu rechnen. Arbeitskämpfe an Ostern (ab Mitte April) schlossen die Arbeitnehmervertreter hingegen aus.
Die Aussichten für den Sommer 2014 sind den Prognosen der Reisebranche zufolge für Mallorca und die Nachbarinseln sehr positiv, es wird mit neuen Besucherrekorden gerechnet. Bereits 2013 brachte neue Spitzenwerte.
Die Gewerkschaften fordern einen Lohnzuwachs von drei Prozent, die Arbeitgeber hatten bereits lange im Vorfeld eine Nullrunde angekündigt.
Der Kommentar der spanischen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" bezeichnete die Drohgebärden der Gewerkschaften als Teil ihrer traditionellen Strategie im Zuge der Tarifverhandlungen. Einerseits. "Andererseits ist es nicht weniger richtig, dass die Beschäftigten es satt haben, in schlechten Zeiten stets Einschnitte hinnehmen zu müssen, in guten Zeiten aber keinerlei Zugewinne erlangen zu können, schreibt das Blatt.