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Millionenstrafe für britische Tui Travel

Konzernbereich muss auf den Balearen Steuern nachzahlen

Der britische Reiseveranstalter Tui Travel, ein Unternehmen der Tui AG, muss auf Mallorca Steuern, Geldstrafen und Verzugszinsen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro nachzahlen. Für die Steuerbehörden auf den Balearen handelt es sich dabei um die höchste Zahlung in einem einzigen Fall wegen Steuervergehens, schreibt die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Mittwoch unter Berufung auf Kreise von Justiz und Steuerfahndung.

Dem Bericht zufolge hatte der Reiseveranstalter die auf den Balearen fälligen Unternehmenssteuern in Höhe von insgesamt 28 Millionen Euro nicht gezahlt. Die spanischen Steuer-, Finanz- und Justizbehörden beschuldigten daraufhin acht ranghohe Manager von Tui Travel und leiteten ein Verfahren ein.

Im Zuge dieses drei Jahre dauernden Ermittlungsverfahrens einigten sich das Unternehmen und die spanischen Behörden auf die Zahlung der genannten 50 Millionen Euro, schreibt "Ultima Hora". Formaljuristisch soll der Deal am 31. März über die Bühne gehen. Dann wird die Staatsanwaltschaft vor Gericht in Palma für die Vergehen jeweils vier Monate Haft fordern, die gegen die Zahlung der Geldstrafe vermieden werden können. 

Zum Hintergrund: Beim touristischen Geschäft auf den Balearen entfallen ein Teil der Einnahmen und der Steuern auf die Reisedestination der Urlauber. Tui Travel hatten den Angaben zufolge versucht, die Zahlungen zu umgehen, und offenbar mit einer Verjährung gerechnet. Diese wurde jedoch letztlich von den Steuerbehörden nicht akzeptiert.

Wie "Ultima Hora" weiter schreibt, waren die geschäftlichen Beziehungen zwischen den balearischen Hoteliers und dem Reiseveranstalter von dem Steuerermittlungsverfahren in keinster Weise betroffen. Hier seien die Zahlungen der unternehmerischen Zusammenarbeit ohne jede Beanstandung erfolgt. 

Ein Sprecher von Tui Travel in London bestätigte auf MM-Anfrage die Darstellung. Das Unternehmen haben eng mit den Behörden auf den Balearen zusammengearbeitet und eine Einigung erzielt. Die zu zahlenden Mittel seien in den Etats eingeplant und auch in den Jahresberichten vermerkt worden. Die Vorgänge bezogen sich auf die Geschäftsjahre 2001 bis 2005.

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