Balearen-Regierung und Stadt Palma starten einen vierten Versuch, einen Betreiber für den im Bau befindlichen Kongresspalast an der Stadteinfahrt von Palma zu finden. Nachdem sich zuletzt überhaupt kein Interessent gemeldet hatte, ist die neue Ausschreibung flexibler angelegt - mit Kauf, Kaufoption und Miete.
Die Zeit drängt. Denn die Bauarbeiten sollen im August dieses Jahres abgeschlossen sein. Im ersten Quartal 2016 könnten die ersten Kongresse stattfinden, wenn, ja wenn endlich ein Betreiber gefunden würde. Der Präsident des öffentlichen Unternehmens Palau de Congressos, Álvaro Gijón, hofft, einen solchen bis Ostern präsentieren zu können. Das ist auch eine Prestigesache für den ehrgeizigen Tourismus-Dezernenten von Palma, denn im Mai sind Kommunalwahlen, und Gijón will auch in der kommenden Legislaturperiode eine führende Rolle in der Stadtverwaltung einnehmen.
Die verschiedenen Optionen für die Bewerber auf die Ausschreibung sind hierarchisch angelegt: Vorrangig behandelt werden Kaufanträge.
Wobei es sich um den Kauf des angeschlossenen Hotels handelt, nicht des Kongressgebäudes selbst. Vorgesehen ist ein Kaufpreis von 40,5 Millionen, plus einer Pacht von jährlich 350.000 Euro für den Kongresspalast und einer fünfprozentigen Umsatzbeteiligung. Dauer des Vertrages: 20 Jahre, mit Verlängerungsoptionen bis 2052.
Die zweite Möglichkeit ist, Hotel und Kongresszentrum zu mieten, mal mit, mal ohne Kaufoption. Die Pacht beträgt, 1,5 Millionen Euro jährlich plus einer fünfprozentigen Umsatzbeteiligung. In allen Fällen muss das interessierte Unternehmen für den Innenausbau aufkommen, dessen Kosten auf rund fünf Millionen Euro geschätzt werden. Wird ein Betreiber gefunden, hat er nach der Schlüsselübergabe 120 Tage Zeit, um den Komplex zu eröffnen.
Nach Medienberichten wird das Kongresscenter den Steuerzahler bis dahin 120 Millionen Euro gekostet haben.