Air Berlin will 2016 sukzessive auf alle Flugverbindungen zwischen Mallorca und dem spanischen Festland verzichten. Das hat eine Sprecherin der Airline bestätigt.
"Die wettbewerbsintensiven innerspanischen Strecken von Palma de Mallorca auf die Iberische Halbinsel bedient Air Berlin ab Sommer 2016 nicht mehr. In diesem Winter fliegt Air Berlin noch von Palma de Mallorca weiter nach Alicante, Bilbao, Ibiza, Jerez, Malaga, Sevilla, Valencia und Faro. Anschlussflüge von Palma de Mallorca zum spanischen Festland sollen in Zukunft in Zusammenarbeit mit Partnerairlines angeboten werden", so ein Statement.
MM-Recherchen hatten ergeben, dass die Flüge zwar im Streckennetz noch ausgewiesen sind, teilweise aber gar nicht mehr gebucht werden können. So sind Verbindungen nach Ibiza, Alicante, Sevilla und Valencia derzeit in vielen Fällen nur bis Ende Januar reservierbar. Die restlichen Strecken werden spätestens zum Inkrafttreten des Sommerflugplans am 1. April 2016 wegfallen.
Die Nonstopflüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Alicante, Ibiza, Malaga, Valencia und Faro sollen laut Air-Berlin-Mitteilung weiter bestehen bleiben.
Nach MM-Informationen sind zudem zwei Abteilungen am Standort Palma von der Schließung bedroht. Rund 30 Arbeitsplätze sollen auf dem Spiel stehen. Air Berlin hat diese Woche auf Anfrage bestätigt, dass im Rahmen eines konzernweiten Umstrukturierungsprogramms auch auf Mallorca bereits Gespräche zum Personalabbau geführt werden. Ziel seien sozialverträgliche und einvernehmliche Lösungen. Allerdings wolle man aus rechtlichen Gründen derzeit keine weiteren Angaben machen, so eine Sprecherin. Insgesamt arbeiten am Flughafen Son Sant Joan und im Industriegebiet Son Castelló über 100 Menschen für Air Berlin, unter ihnen auch viele Deutsche.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats vom Dienstag (MM berichtete) bedeutet zwar das Aus für den "Mallorca-Hub" in seiner bisherigen Form. Dennoch will Air Berlin am Standort Palma festhalten. Wie es heißt, sollen in der Ferienzeit im Sommer die Flüge zwischen der Insel und Mitteleuropa sogar um neun Prozent erhöht werden und zeitweise eine wöchentliche Frequenz von 500 überschreiten. (mic)
Aktualisiert um 15.25 Uhr