Ein neues Ausschreibungsverfahren soll in zwei Monaten starten, um einen Betreiber für den Kongresspalast von Palma de Mallorca zu finden. Das berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Mittwoch unter Berufung auf Bürgermeister José Hila. Der Alkalde hatte dieses Vorgehen erstmals vergangene Woche auf der Tourismusmesse Fitur in Madrid angekündigt.
Dem Bericht zufolge hat der mallorquinische Hotelkonzern Meliá Interesse signalisiert, sich als Betreiber für den Kongresspalast und das Tagungshotel zu bewerben. Meliá Hotels International hatte bereits an der vergangenen Ausschreibung teilgenommen, unterlag damals aber gegen den Hotelkonzern Barceló.
Die Vergabe an Barceló war auf massive Kritik gestoßen. Am Ende wurde die Ausschreibung wegen Formfehler für ungültig erklärt.
Ultima Hora zitierte darüber hinaus den vor knapp zwei Wochen ausgeschiedenen Geschäftsführer der öffentlichen Kongressgesellschaft von Palma, Josep Sintes. Der Manager erklärte, dass auch die neue Ausschreibung vorsehen werde, den Kongresspalast und das Tagungshotel "im Paket" an einen Betreiber zu vergeben. Sintes sagte, er halte diese Bündelung für einen Fehler. Es sei besser, das Tagungszentrum und das Hotel an verschiedene Betreiber zu vergeben, da die Geschäftsfelder völlig unterschiedlich seien.
Nachfolger von Sintes ist der Generaldirektor im balearischen Tourismusministerium, Alfonso Meaurio, der nun beide Ämter wahrnimmt. Die Präsidentin der Kongressgesellschaft und Tourismusdezernentin der Stadt Palma, Joana Maria Adrover, zeigte sich zuversichtlich, dass der Kongresspalast den Betrieb im Laufe des Jahres aufnehme.
Der Bau des Kongresspalastes hat nach Adrovers Worten den Steuerzahler mehr als 100 Millionen Euro gekostet. Die Neuvergabe dürfe die Bürger keinen weiteren Euro kosten.