Nach den Anwohnern und den Politikern haben sich nun die Unternehmer zu Wort gemeldet: Händler, Gastronomen, und Taxifahrer warnen davor, die Zahl der Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma zu deckeln. Vor wenigen Tagen hatte die Balearen-Regierung einen entsprechenden Vorschlag gemacht. Anwohner hatten sich wiederholt beklagt, dass die Innenstadt von Palma von Menschenmassen überrannt wird, wenn mehrere Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Port anlegen.
"Es stimmt nicht, dass der Kreuzfahrt-Tourismus die Innenstadt verstopft", sagte der Vorsitzende der nautischen Unternehmen, Miquel Puigserver. Das Phänomen der überlaufenen City sei auf vielerlei Gründe zurückzuführen, es gebe viele Fehlinformationen. Nicht jeder Kreuzfahrt-Gast suche die City auf. Fakt sei, dass in der Regel ein Drittel der Passagiere gar nicht von Bord gingen und ein weiterer großer Anteil Ausflüge über die ganze Insel buche. Wenn man zur Vermeidung einer überfüllten Stadt die Zahl der Schiffseinläufe reduzieren wolle, "dann müsste man das auch mit dem Flughafen machen", sagte Puigserver.
So wie der Unternehmer betonten auch andere Verbandssprecher die "enorme" Bedeutung, die der Kreuzfahr-Tourismus für die Einnahmen der Lokale, Läden und Fuhrunternehmen sowie für die Arbeitsplätze habe. "Alles, was Reichtum für Mallorca produziert, muss erhalten bleiben", sagte der Präsident des Einzelhandelsverbandes von Mallorca.
Die Unternehmer appellierten an Stadtverwaltung, Hafenbehörde und Reedereien, die Schiffseinläufe innerhalb der Woche zu entzerren, um Spitzentage zu vermeiden. Auch sollten die Besucher an verschiedene Punkte der Stadt gebracht werden, sodass die Besuchermassen sich großflächig verteilten. "Die Busse sollten die Passagiere nicht alle nur an die Mole vor der Kathedrale befördern".