Wer im Urlaub viel Geld ausgibt, ist nicht automatisch ein „Qualitätstourist”. Das beteuern Mallorcas Politiker, Tourismusunternehmer und Hoteliers unisono. Es gehe nicht darum, Mallorca zu einer teuren Luxusdestination zu machen. „Hier ist jeder willkommen”, sagt Antoni Sansó, Generaldirektor im balearischen Tourismusministerium: „Wenn er nicht ausgerechnet nur zum Saufen herkommt.”
Auch Urlauber mit nicht allzu dickem Geldbeutel sollen sich also auch weiterhin einen Mallorca-Urlaub leisten können. Der Trend allerdings geht durchaus hin zu einem qualitativ hochwertigeren und damit auch teureren Angebot. Zwar variieren beispielsweise die tatsächlichen Hotelpreise je nach Buchungslage stark, klar ist aber, dass sich die Hotellandschaft der Insel in den zurückliegenden Jahren gewandelt hat.
So machten die Ein- bis Drei-Sterne-Hotels im Jahr 1983 noch fast 90 Prozent des Angebots aus. Die Ein-Sterne-Häuser stellten mit 205 noch die mit Abstand häufigste Kategorie, gefolgt von Drei- (167) und Zwei-Sterne-Hotels (142). Vier- und Fünf-Sterne-Hotels waren mit 48 beziehungsweise sieben Häusern noch die ganz große Ausnahme und verfügten gerade einmal über 18.000 von insgesamt 133.000 Betten.
Mittlerweile findet man kaum mehr Ein-Sterne-Hotels, im Jahr 2017 gab es inselweit gerade einmal noch 19. Auch Zwei-Sterne-Hotels verschwinden zusehends vom Markt: derzeit existieren noch 40 von ihnen. Während die Zahl der Drei-Sterne-Häuser leicht angestiegen ist, explodierte die Zahl der Vier-Sterne-Häuser geradezu: von 48 auf 271. Fünf-Sterne-Hotels gibt es mittlerweile 36 auf der Insel. Beide Kategorien stellen heute rund 60 Prozent der Hotelbetten.
(aus MM 32/2018)