Bei den Sondierungs- und später in den Koalitionsgesprächen für eine mögliche Koalition aus SPD, FDP und Grünen in Deutschland dürfte das Thema Verteuerung von Flügen erneut in den Fokus rücken. Geht es nach der Ökopartei, wird es Kurzstreckenflüge in absehbarer Zeit wohl nicht mehr geben. In ihrem Wahlprogramm fordern sie, solche Flüge nach und nach zu verringern und bis 2030 durch bessere Bahnangebote überflüssig zu machen. Begründet wurde dies mit dem Klimaschutz.
Welche Flüge konkret betroffen wären, ist dem Grünen-Programm nicht zu entnehmen. Ein Positionspapier der Bundestagsfraktion aus dem Jahr 2019 nennt Verbindungen bis zu einer Entfernung von 1000 Kilometern. Die EU-Fluggastrechteverordnung definiert Kurzstreckenflüge jedoch großzügiger. Hier wären dies alle Verbindungen bis maximal 1500 Kilometer, also auch Flüge beispielsweise von München nach Mallorca.
Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte sich im Frühling ebenfalls für eine künstliche Verteuerung von kurzen Flügen ausgesprochen.
Die ebenfalls verhandelnde FDP hat bei dem Thema eine ganz andere Position: "Wir wollen keine Flugverbote, das ist auch im EU-Kontext nicht vorstellbar, denn das würde auch sehr viele europäische Urlaubsziele betreffen", sagte der Verkehrsexperte der Liberalen im Bundestag, Oliver Luksic, dem Handelsblatt. Das wäre „weder praktikabel noch sinnvoll“.