Der Besuch des US-Flugzeugträgers "USS Harry S. Truman", der bis Dienstag im Hafen von Palma de Mallorca festgemacht hatte, wurde von der Bevölkerung als durchaus positiv aufgenommen, auch weil die Matrosen bei ihren Landgängen sehr viel Geld ausgegeben haben.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die den Gesamteindruck ein wenig differenzieren. So meldete sich eine MM-Leserin, die sich empört über das Benehmen von einer Gruppe US-Soldaten zeigte. Die Frau war zeitgleich für einige Tage mit einer Gruppe von etwa 20 Besatzungsmitgliedern des Kriegsschiffes im Hotel BQ Belvedere untergebracht. Sie schrieb an die MM-Redaktion:
"Es freut mich, dass der Besuch der US-Amerikaner viel Umsatz für Mallorca gebracht hat. Allerdings war es für uns als erholungssuchende Gäste eine Zumutung und viele zivile Hotelgäste reagierten irritiert. Musik der unterschiedlichsten Richtungen aus mitgebrachten JBL Boxen und Gegröle am Pool, die Soldaten tranken ihre Getränke im Pool und der arme Rettungsschwimmer versuchte sie immer wieder vergeblich zu ermahnen, ihre Getränke außerhalb zu konsumieren. Auch ignorierten die Pool-Öffnungszeiten.
Teilweise waren Gruppen von Armeeangehörigen, die nicht Hotelgäste waren, mit im Poolbereich. Dem schlechten Benehmen (ich habe bisher nicht gewusst, dass man das Wort f**k/ing in jedem Satz verwenden kann) und der Lautstärke setzte noch die Tatsache die Krone auf, dass den meist betrunkenen US-Amerikanern offensichtlich nicht bewusst war, dass fast jeder ihre Sprache versteht, und die laute Ankündigung, gerade in den Pool zu urinieren, nicht von intellektuellem Höhenflug zeugt.
Ich für meinen Teil hoffe, dass mein nächster Mallorca-Besuch nicht mit dem eines Flugzeugträgers kollidiert, denn ich liebe diese Insel gerade als Möglichkeit der Erholung und Entspannung."
Soweit das Schreiben der geplagten Urlauberin.
Während der fünf Tage, die der Flugzeuträger vor Palma ankerte, gaben die mehr als 6000 Matrosen und Piloten nach Angaben des Militärs und der Tourismusbranche rund zehn Millionen Euro auf der Insel aus.
Allein für den Transport der Soldaten wurden täglich 30 Busse für Ausflüge und Führungen in Deià, Valldemossa, Sóller und Port d'Andratx oder für Wanderungen in der Serra de Tramuntana und Radtouren im Norden der Insel angemietet.
Die Besatzung der USS Harry S. Truman befindet sich seit neun Monaten an Bord. Sie verbringt derzeit die letzten Tage ihres Einsatzes im Mittelmeerraum, wo operative und technische Übungen durchgeführt wurden.