Auf Mallorca wird nach der erfolgreichen Sommersaison 2022 nun Bilanz gezogen. Nach Angaben von Hoteliers und Reiseveranstaltern wurden auf den Balearen die Erwartungen in der Tourismusbranche sogar übertroffen.
Aktuellen Auswertungen zufolge wurden auf den Inseln bis September 173.000 zwar Touristen weniger registriert. Allerdings gaben die Urlauber in diesem Jahr deutlich mehr Geld aus. Demnach investierten die Urlauber etwa 540 Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2019. Aufgrund der hohen Inflation steigen die Gewinne allerdings nicht.
Die meisten Urlauber kamen aus Deutschland. Insgesamt wurden etwa drei Millionen Reisende aus der Bundesrepublik gezählt. Das entspricht einen Rückgang zum Vor-Corona-Jahr 2019 um etwa 5,4 Prozent. Trotzdem wurden mehr Einnahmen verzeichnet.
Der britische Markt gilt nach Deutschland als zweitstärkster der Insel. In dieser Saison wurden auf Mallorca und den Nachbarinseln 2,5 Millionen britische Urlauber registriert. Obwohl das rund rund 9 Prozent weniger Touristen als 2019 entspricht, wurden 135 Millionen Euro zusätzlich eingenommen.
Auch für Spanier vom Festland galt die Insel in diesem Jahr als beliebtes Urlaubsziel. Insgesamt wurden knapp 2,4 Millionen spanische Urlauber auf den Balearen registriert. Vor allem 2020 und 2021 profitierte Mallorca von spanischen Touristen vom Festland. Aufgrund strikter Corona-Restriktionen war in vielen europäischen Ländern das Reisen eingeschränkt. Nach den Kanarischen Inseln gelten die Balearen auch weiterhin landesweit als meist gebuchte Destination.
Weitere Touristen kamen nach Angaben der spanischen Tageszeitung Ultima Hora zudem aus den Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Skandinavien, Frankreich und Italien.
Neuer Markt: USA
Dank der neuen Flugverbindung zwischen New York und Palma de Mallorca ist in diesem Jahr auch der Markt für Urlauber aus Übersee auf der Insel etabliert worden. Insgesamt wurden auf Mallorca 108.710 Touristen registriert. Auch im kommenden Jahr soll die Flugverbindung zwischen den USA und der Baleareninsel wieder aufgenommen werden.
Proteste gegen Massentourismus
Der Tourismus-Boom hat aber auch seine Schattenseiten. So beklagen Anwohner und Umweltschützer die Massifizierung auf der Insel. Vor allem in bei Touristen beliebten Orten wie dem Künstlerdorf Deià oder dem Ort Valldemossa kam es während der Sommermonate zu teils langen Staus und Verkehrschaos.