Schlechtes Wetter gibt es nicht, es gibt nur unpassende Kleidung. Das besonders in Norddeutschland fallende Sprichwort ist im Urlaub auf Mallorca – wenn es denn dann im Urlaub mal regnet – nur selten ein Trost. Abhilfe schaffen will jetzt das Hamburger Startup-Unternehmen "Wetterheld", das erstmals Schlechtwetter-Versicherungen für Touristen auf der Insel sowie in allen anderen Feriendestinationen weltweit anbietet.
Die 2019 gegründete Firma beschreibt sich als "Deutschlands führender Anbieter für parametrische digitale Online-Wetterversicherungen". Zum Portfolio des Unternehmens zählten bisher Schlechtwetter-Policen für Landwirte, Gastronomen oder Veranstalter, die sich gegen verhagelte Ernteschäden oder ins Wasser gefallene Openair-Events versichern wollen. Der Anbieter greift für die Bewertung von Versicherungsansprüchen auf die Echtzeit-Daten Tausender lokaler Wetterstationen rund um den Globus zurück. Die Höhe der Prämie richtet sich nach einem festgelegten Risiko-Regen-Index des jeweiligen Feriengebietes. Wetterheld bietet Prämien ab 3 Euro pro Tag an. Pro Regentag sollen bis zu 100 Euro an den Versicherungsnehmer ausgezahlt werden können.
Die Idee einer Schlechtwetterversicherung für Urlauber ist nicht neu. Bereits 1953 bot die Allianz eine solche Police an. Kunden konnten 100 bis 500 D-Mark absichern, die Prämie lag bei fünf Prozent der Versicherungssumme. Ob der Versicherungsfall eintrat, überprüfte das Unternehmen mithilfe des Deutschen Wetterdienstes, für die Prämienberechnung nutzte es historische Wetterdaten.
Auch andere Versicherungsgesellschaften verkauften im Laufe der vergangenen Jahrzehnte Schlechtwetter-Police für Touristen. Der Erfolg war aber nur mäßig, so dass diese Produkte bereits nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwanden.