Mallorca ist nicht nur auf dem europäischen Reisemarkt ein beliebtes Reiseziel. Die Tourismusbranche will künftig die Insel auch für den arabischen, fernöstlichen und südamerikanischen Markt attraktiver machen. Doch um zahlungskräftige Urlauber von außerhalb Europas auf die Balearen zu locken, bedarf es entsprechenden Flugverbindungen. Vorreiter sind bei diesem Vorhaben die USA. Seit Mai 2022 besteht die von der Fluggesellschaft United Airlines angebotene Direktverbindung zwischen Palma und New York. Über 370.000 US-Touristen kamen seither auf diesem und anderen Wegen auf die Balearen. Bei den jüngsten von der UN-Welttourismusorganisation initiierten Treffen in Riad und Samarkand haben dann Gespräche mit saudischen und katarischen Behörden stattgefunden. Rosana Morillo, Staatssekretärin für Tourismus, bestätigte, dass mögliche Flugverbindungen mit Mallorca und Ibiza dort ein wichtiges Gesprächsthema waren.
So plane man in Zukunft mehr Direktflüge zwischen China und Madrid sowie Barcelona zu schaffen, aber man wolle auch die Möglichkeiten für Verbindungen auf die Balearen prüfen. Das Interesse an der Stärkung von touristischen Beziehungen zu den Langstreckenmärkten beschränkt sich nicht allein auf China, auch Japan, Südkorea, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar werden von Morillo als potenzielle Reisemärkte genannt. Auch südamerikanische Urlauber sollen, wie zum Beispiel aus Brasilien, vermehrt angelockt werden.
Die Fundació Mallorca Turisme hatte im Zuge dessen am vergangenen Montag ihren Aktionsplan 2024 vorgestellt und genehmigt, der die Maßnahmen zur Förderung des Tourismus auf der Insel für das kommende Jahr festlegt. Um der Erschließung der fernöstlichen Märkte einen Schritt näher zukommen, plant die konservative PP-Vox-Regierung im Inselrat die Teilnahme an internationalen Tourismusmessen wie der ILTM Latin America und der ILTM Pacific sowie dem Arabian Travel Market.
Doch die Urlauber aus Vorderasien, dem Fernen Osten und Südamerika sollen nicht nur in bekannte Urlaubsorte wie zur Playa de Palma, an die Playa de Muro, nach Santa Ponça, Peguera oder in die Inselhauptstadt Palma gelockt werden, sondern auch in die grüne Inselmitte, die Ebene Pla.
Der neue Strategische Plan für den Tourismus (PET) in dieser Gegend wurde am vergangenen Dienstag verabschiedet. Ziel sei es, vor allem nachhaltigen Tourismus in der Region zu fördern und den Urlaubern die mallorquinische Tradition und Kultur näherzubringen. Die 14 Gemeinden, aus denen sich der Verbund zusammensetzt, bieten zahllose Attraktionen landschaftlicher, kultureller oder gastronomischer Art. Die „Mancomunitat” erhielt drei Millionen Euro an europäischen Mitteln, um einen Plan für die Nachhaltigkeit des Tourismus zu entwickeln.