Die Inselregierung hat dieser Tage auf Mallorca beschlossen, an der Playa Es Trenc Sensoren zu installieren, mit deren Hilfe die Touristendichte an der Playa überwacht werden kann. Dafür registrieren die Geräte die Anzahl der Mobiltelefone. Das Pilotprojekt soll die Ergreifung rechtzeitiger Maßnahmen ermöglichen, um zum Beispiel Verkehrsstaus zu verhindern. Gegebenenfalls können auch restriktive Maßnahmen ergriffen werden, wie sie seit Jahren zum Beispiel mit der Begrenzung der Zufahrt zur Halbinsel Formentor während der Sommermonate gelten.
Der Karibik-Strand Es Trenc im Süden der Insel soll künftig vor zu großen Touristenmassen geschützt werden. Die mit den Sensoren gemessene Anzahl der Mobiltelefone entspricht der Anzahl der Touristen. Sind diese zu viele, wird die Zufahrt zum Strand eben beschränkt. Wie genau das ausschauen und durchgesetzt werden soll, ist jedoch noch unklar.
"Wir haben ein Naturschutzgebiet der Insel mit hoher Touristendichte für unser Pilotprojekt ausgewählt, um dessen Auslastung in Echtzeit und mit spezifischen Daten zu berechnen. Wir brauchen konkrete Daten, um die Überlastung, zu berechnen, bevor wir uns überlegen, ob und wie wir die Zone entlasten können", so ein Sprecher der Regierung. Vor allem in den Sommermonaten komme es schnell zu Touristenhäufungen, gegen die die Insel nicht gewappnet sei. "Wenn das alles gut läuft, werden wir die Sensoren auch in anderen Gebieten der Insel anbringen".
Die Idee des Projekts stammt von Regierungschefin Marga Prohens. Sie hatte zu Beginn ihrer Legislaturperiode versprochen, die von der Vorgängerpartei verhängte Begrenzung der Besucheranzahl bei frequentierten Orten aufzuheben. Dass das ein schwieriges Unterfangen wird, bestätigen die Prognosen der Reiseveranstalter, großer Hotelketten und Buchungsplattformen. Diese gehen davon aus, dass die Besucherzahlen 2024 die des vergangenen Jahres übertreffen werde und bis zum Jahresende sogar 19 Millionen Touristen erreichen könne. Erschwert werde die Überlastung der Insel zudem von der Tatsache, dass nicht nur die Zahl der Touristen gestiegen sei, sondern auch die der hinzugezogenen neuen Residenten.