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Vorsicht Falle!

"Fieser Trickdiebstahl": Deutsche werden im Mallorca-Urlaub gleich zweimal bestohlen

In Alcúdia und Port de Pollença wurden Janina K. und ihrem Vater die Geldbörsen gestohlen. MM hat sie ihre Geschichte erzählt, um auch andere Urlauber vor organisierter Kriminalität zu warnen.

Vor allem an Sehenswürdigkeiten in Urlauberhochburgen auf Mallorca sollte man vorsichtig sein und auf seine Wertsachen aufpassen, wie hier an einem der Stadttore von Alcúdia. | Archiv/pixelio.de

| Alcúdia, Mallorca |

Für deutsche Urlauber ist ein Mallorca-Aufenthalt mit viel Ärger zu Ende gegangen. Denn Janine K. (Name von der Redaktion geändert) aus Hamburg ist gleich zweimal Opfer von "fiesem Trickdiebstahl" geworden. Jetzt hat sie sich an MM gewandt, um "andere Touristen von der Masche zu bewahren". Bestohlen wurde sie bei Ausflügen nach Alcúdia und Port de Pollença in Norden der Insel. In beiden Fällen wurden ihre Portemonnaies unbemerkt aus ihrer Handtasche gezogen – samt Bargeld und aller wichtigen Papiere. Die Polizei spricht von organisierter Kriminalität.

Ende Juni war Janine K. zusammen mit ihrem Vater in Can Picafort auf einer Pauschalreise mit TUI gewesen und hatten einige Tage auf Mallorca verbracht. Schon die Reiseleiterin warnte bei der Ankunft vor Taschen- und Trickdieben, doch "ich nahm die Warnungen nicht ernst" schreibt die Hamburgerin in einer E-Mail an die MM-Redaktion. Am ersten Urlaubstag machten die beiden ihren ersten Ausflug auf den Markt in Alcúdia. "Der Markt war toll, es gab viel zu schauen, natürlich waren wir vorsichtig und passten vor allem auf unsere Wertsachen auf", erzählt sie.

Janine K. schaute sich auch die Kirche Sant Jaume vom Alcúdia an. "Ich passe an solchen Orten immer besonders auf, dass sich mir niemand nähert und dicht bei mir steht", so die reiseerfahrene Frau, die schon auf eigene Faust in viele Länder dieser Erde erkundet hatte und noch nie beklaut worden war, so schreibt sie. Doch als sie die Kirche verlassen will, versperrt ihr eine mehrköpfige Familie mit kleinen Kindern den Weg nach draußen.

"Als ich mich an der Familie vorbeidrängen musste, muss es passiert sein. Mein gesamtes Portemonnaie war weg! Zusammen mit Personalausweis, Führerschein, Kreditkarte, EC-Karte, Bargeld, Krankenkassenkarte und vieles mehr, weil ich zu faul gewesen war, alles im Zimmertresor zu verschließen", ärgert sich die Hamburgerin. "Die haben sogar in diesen unbemerkten Sekunden alle drei Reißverschlüsse meiner Handtasche aufgemacht. Portemonnaie raus, Reißverschluss wieder zu, damit ich es nicht so schnell bemerke!", meint sie.

Kaum hatte sich die 54-Jährige von dem Schock erholt, ging der Albtraum am nächsten Tag weiter: "Wir sind dann mit dem Leihwagen nach Port de Pollença gefahren und wollten uns Hafen und Strand anschauen. Wir sind gerade einmal zehn Minuten die Promenade entlanggegangen, als ich mir eine kalte Cola im Supermarkt kaufen wollte, war auch mein anderes Portemonnaie weg, zielsicher aus meiner etwas größeren Handtasche entwendet. Ich habe wieder nichts bemerkt!"

Bei der Policia Local in Alcúdia erstatte Janine K. Anzeige. "Der Polizist erzählte emotionslos von rumänischen Banden, die eingeflogen werden", so die Beklaute. Jetzt will die Hamburgerin auch andere Urlauber auf Mallorca warnen. Sie meint, man solle vor allem bei Familien mit kleinen Kindern vorsichtig sein. Denn auch bei einem Ausflug in Cala Rajada sei Janine K. von einer mehrköpfigen Familie bedrängt worden: "Die Kinder kennen ganz genau ihre Rolle. Die kleineren Kinder lenken eher ab – sind aber ruhig und "niedlich". Die größeren Kinder sind (leider) zum Klauen abgerichtet. Auch wenn sie erwischt werden, sind sie ja nicht strafmündig. Man muss ja wirklich vor Familien warnen – eigentlich total blöd und die Kinder tun mir wirklich leid."

Auch an anderen Urlauber-Hotspots auf Mallorca werden Taschendiebe zu einem immer größeren Problem. In Sóller warnte die Polizei kürzlich Touristen und Einwohner gleichermaßen, wachsam zu bleiben und auf Wertsachen zu achten. Die Kriminellen tummeln sich vor allem an Sehenswürdigkeiten und tarnen sich als Urlauber. Mit verstärkter Polizeipräsenz und die gezielten Operationen werde man dazu beitragen, die Sicherheit in Sóller zu erhöhen und die Aktivitäten der Taschendiebe einzudämmen.

Ebenso sind Trickbetrüger und sogenannte "Rolex-Banden" ein Thema auf der Insel. Diese haben es oft auf hochwertigen Schmuck, Luxusuhren und Handys abgesehen. Sie "rempeln" Leute im Gedränge an, täuschen eine freundschaftliche oder liebevolle Umarmung vor und schaffen es so, ihren Opfern Luxusuhren vom Handgelenk zu ziehen.

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