In den meisten Touristenorten auf Mallorca ist die Saison für nächtliche Vergnügungslokale bereits gelaufen. Nach einem durchwachsenen September schließen viele Betriebe in Küstengebieten ihre Türen früher als erwartet. Der Arbeitgeberverband des Sektors schätzt, dass die Einnahmen in diesem Sommer um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind.
Der Rückgang der Umsätze trifft vor allem die touristischen Hotspots wie Magaluf, Santa Ponça, Alcúdia und Cala d'Or. Während die Sommermonate Juli und August noch von über drei Millionen Besuchern geprägt waren, fiel der Rest der Saison deutlich ruhiger aus, so Miguel Pérez-Marsá, Präsident des Arbeitgeberverbands für Nachtleben und Freizeit. "Der September war kompliziert, viele Lokale hatten nur an den Wochenenden geöffnet und die Besucherzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück", erklärt Pérez-Marsá.
In früheren Jahren hatten viele Lokale bis November geöffnet, aber in dieser Saison zieht sich die Schließung auf einen früheren Zeitpunkt zurück. "Die Erwartungen wurden nicht erfüllt", sagt Pérez-Marsá und verweist auf das Ende des sogenannten "Champagner-Effekts" nach der Pandemie, als die Menschen bereit waren, viel Geld für Reisen auszugeben. Diese Euphorie sei abgeflacht.
Der Arbeitgeberverband sieht die Ursachen für den Rückgang in einem globalen Kontext. Die Ersparnisse, die während der Pandemie angesammelt wurden, seien weitgehend aufgebraucht, während die Kosten für Flüge und Unterkünfte stark gestiegen sind. "Touristen reisen weiterhin, aber sie haben weniger Geld zur Verfügung, weil die steigenden Preise für Flüge und Hotels das Budget belasten", so Pérez-Marsá.
Trotz des Umsatzrückgangs meldeten das spanische Statistikamt INE und Ibestat bis August einen Anstieg der Besucherzahlen um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Ausgaben der Touristen stiegen um 12 Prozent. Dennoch reichte diese positive Entwicklung nicht aus, um den Sektor des Nachtlebens zu stützen, der bereits jetzt die Schranken für die Nebensaison senkt.