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Massifizierung

Dekret soll im Februar kommen: Mallorca-Regierung will weniger Touristen auf die Insel lassen

Der Vizepräsident des Kabinetts kündigte Maßnahmen gegen die Massifizierung an. Dazu soll die zunehmende Menge der ankommenden Urlauber gebremst werden

Badegäste am Strand Son Matias von Palmanova. | M. À. Cañellas

| | Palma, Mallorca |

Der Vizepräsident der Balearen-Regierung auf Mallorca, Antoni Costa, hat am vergangenen Dienstag im Parlament versichert, dass die ersten Maßnahmen gegen die Massifizierung auf den Inseln darauf abzielen werden, den Anstieg der Touristenströme zu bremsen. Costa, der gleichzeitig Wirtschaftsminister der Balearen ist, bezog sich auf das Dekret, das die Regierung im kommenden Februar verabschieden will. Die Verordnung soll der erste Schritt und eine konkrete Maßnahme gegen die Überfüllung auf Mallorca & Co. sein. Sie ging aus unterschiedlichen Treffen der Arbeitsgruppe des Nachhaltigkeitspaktes der Regierung hervor.

Die Anstrengungen der Regierung sind dahin gerichtet, die zunehmenden Ankünfte auf den Balearen zu mäßigen. Diese erreichten im zurückliegenden Jahr 17,8 Millionen und übertrafen zwischen Januar und Oktober dieses Jahres bereits etwas mehr als 18 Millionen. Gleichzeitig zeigen diverse Indikatoren an, dass der Steigerungstrend nicht stoppen wird. Tatsächlich sehen die Fluglinien bereits einen Anstieg der Ankünfte zwischen November und März auf den Balearen voraus, was für einen neuen Rekord in diesem Zeitraum sorgen wird. Andererseits wird dies als Erfolg im Rahmen der Strategie zur Saisonentzerrung angesehen.

In Bezug auf den Nachhaltigkeitspakt zeigte Costa sein Bedauern über den Weggang mehrerer ehemaliger Gesprächspartner. Gleichzeitig drückte er sein Vertrauen dahingehend aus, dass diese in der Zukunft wieder an den Unterhaltungen teilnehmen werden. Die erste Gruppe, die ihren Austritt ankündigte, war das Zivile Gesellschaftsforum. Dieses informierte Ende November, dass es vorsorglich seine Anwesenheit in der Arbeitsgruppe aussetzen werde bis diese mehr Durchsetzungskraft und Transparenz aufweise.

Ähnlich argumentierten Anfang Dezember auch der Verband der Nachbarschaftsvereine von Palma und die Umweltschutzorganisation GOB, die als bisher letzter Teilnehmer die AG verließ. Der Abgeordnete der Sozialistischen Partei auf den Balearen, Llorenç Pou, führte die Abgänge auf einen Mangel an echtem Pflichtbewusstsein der Regierung zurück, die "nur Zeit gewinnen will." Costa würde bluffen, so der Abgeordnete, mit Handlungen wie der Erhöhung der Übernachtungssteuer oder der ausstehenden Gründung eines Expertenrates. Seinerseits verteidigte Costa den Pakt und versicherte, dieser "funktioniert und ist nötiger als jemals".

Derweil hat der Inselrat von Mallorca sein neues Tourismuskonzept vorgestellt: Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und die neue Markenidentität rückt das Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung in den Mittelpunkt. Weitere Informationen liefert dieser Artikel.

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