Die Regionalregierung von Mallorca und den Nachbarinseln räumt offen ein, dass es schwierig sein wird, in den verbleibenden zwei Jahren der Legislaturperiode weitere Maßnahmen gegen die Sättigung des Tourismus zu fördern. Tourismusminister Jaume Bauzá (Konservative PP-Partei) äußerte sich entsprechend in einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die parlamentarische Arithmetik – die PP-Partei ist von der rechtspopulistischen Vox-Partei abhängig –stellt faktisch ein praktisch unüberwindbares Hindernis dar, wenn es darum geht, über das im vergangenen April verabschiedete Gesetzesdekret hinauszugehen, mit dem ein gewisses Vorgehen gegen die Massfizierung gestartet worden war.
"Können nicht von heute auf morgen Ergebnisse erwarten"
Andererseits bekräftigt Bauzá, dass die Regierung großes Vertrauen in das schließlich verabschiedete Maßnahmenpaket habe: "Wir können nicht von heute auf morgen Ergebnisse erwarten: Es ist ein langer Weg und es sind Maßnahmen, die genügend Zeit brauchen, um konsolidiert zu werden und auch, damit wir die ersten Ergebnisse herausziehen können". Diese Ergebnisse, sagte der Minister, würden in dieser Saison nicht greifbar sein, "aber sie bilden eine wichtige Grundlage", denn "wir sind uns sicher, und wir sind uns alle einig, dass wir eine Grenze erreicht haben".
Zu den Maßnahmen, die mit dem Gesetzesdekret über Maßnahmen zur Eindämmung des Tourismus verabschiedet wurden, gehören das generelle Verbot, neue touristische Mietobjekte in Mehrfamilienhäusern zu schaffen, die Verschärfung der Anforderungen für die Erneuerung dieser Genehmigungen und neue Erleichterungen für die Umwidmung veralteter touristischer Einrichtungen in Wohngebäude.
Die Strafen für illegale Vermietungen werden ebenfalls verschärft und es wird den Gemeinden überlassen, die Kapazitätsgrenzen für gesättigte Gebiete festzulegen. Das Dokument soll, wie Jaume Bauzá es definiert, "das Dach sein, dem sich alle unterordnen müssen". Die Aufgabe der Regierung wird es nun sein, die Einhaltung der im Gesetzesdekret festgelegten Maßnahmen zu überwachen und zu kontrollieren. Zu diesem Zweck wurde eine inselübergreifende Kommission eingerichtet, in der die Regionalregierung mit den Inselräten über die Anwendung des Dekrets diskutieren wird.