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Urlaub auf der Insel

Mietwagen am Mallorca-Flughafen: Deutsche Touristen erheben schwere Vorwürfe gegen Firmen

Unnötige Versicherungen, erfundene Schäden am Auto. Zwei Bundesbürger hatten richtig Ärger und äußerten sich gegenüber MM

Abgestellte Mietwagen auf Mallorca | Foto: Ultima Hora

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Urlaubszeit sollte eigentlich die schönste Zeit des Jahres sein. Doch diesen beiden deutschen Urlaubern ist sie neulich gehörig vermiest worden: Unabhängig voneinander wandten sich die beiden MM-Leser an die Redaktion und erhoben schwere Vorwürfe gegen zwei unterschiedliche Mietwagenfirmen am Flughafen. Dabei hatten sie sich in Sicherheit gewogen, weil beide Autos über große Portale gebucht worden waren.

Einer der Betroffenen ist M.F. (Name der Redaktion bekannt), der Mallorca schon seit Jahren sehr gut kennt. Fünf- bis zehnmal im Jahr kommen er und seine Familie nach Palma und verbringen ihre freien Tage in der eigenen Immobilie. Einen Wagen zu mieten, gehört für F. jedes Mal dazu. „Aber so etwas ist mir noch nie passiert”, sagt der 30-jährige Deutsche.

Bereits im September hatte er sich für einige Tage einen Opel Corsa gemietet, gebucht über das bekannte Portal „Check24”. Ausgegeben wurde der Wagen am Airport von der Firma „Wiber Rent a Car”. Bereits bei der Annahme des Autos sei M.F. gedrängt worden, eine weitere Versicherung abzuschließen. Bei der Rückgabe des Mietwagens kam es wieder zu Problemen: Dem Urlauber seien mehrere, schon verrostete Schäden angehängt worden.

Insgesamt sei ihm durch „systematische Abzocke” ein finanzieller Schaden in Höhe von 538 Euro entstanden, der Fall liege nun bei seiner Rechtsschutzversicherung, so der Urlauber. Bei der Rückgabe hatte er auch weitere Fälle beobachten können: Eine Familie und zwei Gruppen, alles Deutsche, denen Ähnliches bei der Rückgabe ihrer Mietwagen widerfahren sei.

Glaubt man den Google-Bewertungen, gibt es auch noch weitere mutmaßliche Geschädigte aus aller Herren Ländern. Immer wieder lesen sich „Betrug” oder „Finger weg von diesem Anbieter”. Währenddessen hüllt sich die Mietwagenfirma „Wiber Rent a Car” in Schweigen. Die schriftliche MM-Anfrage zu den Vorwürfen blieb unbeantwortet.

Ob auch den großen Vermittlungsportalen diese Problematiken bekannt sind, bleibt indes unklar. In einer Mail an die MM-Redaktion erklärt „Check24” lediglich: „Als Vergleichsportal ist es unsere Aufgabe, einen transparenten Überblick über alle verfügbaren Angebote zu bieten und über mögliche Vor- und Nachteile zu informieren.” Dabei nutze man „insbesondere Kundenbewertungen und Filter”, die Angebote nach „guten Kundenbewertungen” standardmäßig vorauswählen.

Gegen eine weitere Mietwagenfirma auf Mallorca werden nunmehr schon seit Jahren schwere Vorwürfe erhoben: Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang der Name „Goldcar”, auch MM hatte schon mehrfach über die negativen Erlebnisse zahlreicher deutscher Kunden berichtet. Jüngst hat sich erneut ein ähnlicher Fall ereignet, von dem der MM-Leser Andi N. (Name von der Redaktion geändert) berichtet. Für Anfang Oktober hatte er einen Mietwagen über das Portal „DoYouSpain” – ein für ihn „seriöser Anbieter” – gebucht und dabei auch eine Versicherung abgeschlossen.

Dennoch sei dem Urlauber am Flughafen von Palma eine zusätzliche Police „angedreht” worden. Dabei hätten ihn die Goldcar-Mitarbeiter massiv unter Druck gesetzt und sogar gedroht, den Vertrag zu kündigen, würde er nicht unterschreiben. Mehrere hundert Euro habe er so zusätzlich bezahlt.

Auch in diesem Fall scheint Andi N. nicht alleine zu sein: Den zahlreichen Negativ-Rezensionen bei Google und Trustpilot zufolge sind die fragwürdigen Praktiken bei der Mietwagenfirma schon seit Jahren gang und gäbe.

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