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Mallorca bekommt diese neue Wanderhütten: Urlaub mit Schlafsack im Paradies

Zwei neue Herbergen in Schutzgebieten öffnen bald ihre Türen – klein, schlicht und mitten in der Natur. MM verrät, wo sie liegen

Die Herberge in der Nähe von Betlem, im Nordosten der Insel, bietet Platz für insgesamt 10 Gäste | Foto: Assumpta Bassa

| Mallorca | |

Mallorca kann auch leise. Während andernorts über Overtourism, Pools und Partyzonen gestritten wird, eröffnet die Insel still und fast unbemerkt zwei neue Rückzugsorte für Naturfreunde. Ab Mitte Januar stehen Wanderern, Radfahrern und Ruhesuchenden zwei neue Herbergen zur Verfügung – mitten im Grünen, fernab von All-inclusive und Liegestuhlrennen. Es sind keine Luxushotels, sondern einfache Hütten mit viel Umgebung und wenig Schnickschnack. Genau das macht ihren Reiz aus. Betrieben werden sie vom öffentlichen Forst- und Naturschutzinstitut Ibanat, das damit sein Netz an Schutzhütten erweitert.

Schlafen, wo sonst nur Ziegen meckern

Die erste neue Herberge entsteht in Betlem, im Nordosten der Insel, auf dem öffentlichen Gelände Es Canons. Dort, wo früher militärische Gebäude standen, gibt es nun Platz für zehn Übernachtungsgäste. Ein Gemeinschaftsraum, einfache Schlafplätze und ein Außenbereich mit Tischen und Bänken – mehr braucht es nicht, um den Blick über die Bucht von Alcúdia wirken zu lassen.

Das Gelände gehört seit 2018 der Balearen-Regierung, die es für 6,7 Millionen Euro erwarb. Ein Teil wird weiterhin von der Gemeinde Artà genutzt, etwa für Workshops oder Ferienlager. Ein anderer Teil ist nun offiziell Herberge – buchbar wie die anderen Hütten des Netzwerks, unkompliziert online und im Voraus.

Naturpark statt Nachtclub

Die zweite Neueröffnung liegt im Naturpark Mondragó, einem der ökologischen Juwelen der Insel. Dort wird die kleine Fischerhütte Can Cano wieder zugänglich gemacht – ein unscheinbarer Steinbau, der sich fast schüchtern in die Landschaft duckt. Kein Pool, kein WLAN-Versprechen, dafür Ruhe, Meerluft und Vogelstimmen.Beide Unterkünfte bieten jeweils nur zehn Schlafplätze. Massentourismus sieht anders aus. Die Botschaft ist klar: Wer hier übernachtet, soll Teil der Landschaft sein, nicht ihr Störfaktor.

Ibanat-Direktor Tomeu Llabrés spricht von symbolischen Orten – und trifft damit einen Nerv. In Zeiten, in denen auf Mallorca über Wasserknappheit, Bodenversiegelung und Bettenobergrenzen gestritten wird, wirken diese Hütten wie ein Gegenentwurf: wenig Komfort, viel Natur, begrenzte Kapazität. Und es soll weitergehen. Für 2026 ist die Wiedereröffnung der Berghütte Gorg Blau in der Serra de Tramuntana geplant, derzeit wird sie umfassend saniert. Auch dort gilt: weniger Masse, mehr Maß.

Die neuen Herbergen sind kein touristischer Gamechanger – aber ein Signal. Sie zeigen, dass Mallorca nicht nur kann, sondern will: nachhaltiger, leiser, bewusster. Wer hier übernachtet, bekommt kein Animationsprogramm, sondern Sternenhimmel. Kein Buffet, sondern Landschaft.

Info und Reservierungen zu den Wanderhütten von Ibanat gibt es im Internet unter diesem Link.

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