Auf den Balearen um Mallorca hat es im ersten Monat des Sommers fast 150 Tode gegeben, die mit Hitze in Zusammenhang standen. Das geht aus Daten mit Stand 18. Juli des Web-Tools "Hitzebedingte Sterblichkeit in Spanien" (MACE) der Universität von Valencia hervor. Im Konkreten wurden in diesen ersten genau vier Wochen auf Mallorca, Menorca & Co. 147 entsprechende Todesfälle verzeichnet.
Die App gibt auch an, wie groß der Anteil von Todesfällen durch Hitze an der Gesamtzahl aller Todesfälle ist. Auf den Balearen beträgt dieser Prozentsatz 11,1. Das heißt, dass mehr als jede zehnte Person, die auf Mallorca und den Nachbarinseln starb, dabei von Hitze beeinflusst wurde. Zu guter Letzt erfährt man durch MACE die Sterblichkeitsrate durch Hitze innerhalb der Bevölkerung: Pro 100.000 Einwohner sterben auf den Balearen 12,1 Personen an hohen Temperaturen und deren Folgen.
Bemerkenswert ist, dass all diese Werte für die Balearen unter der Kategorie "Moderate Hitze" erscheinen und dass die MACE-App für Mallorca & Co. in diesem Sommer bisher keinen "Tag mit extremer Hitze" registriert hat. Das Projekt-Team um Dr. Aurelio Tobías, Dr. Dominic Royé und Dr. Carmen Iñiguez zählt alle Tage, deren Temperatur 28,2 Grad übersteigt, zu Hitzetagen.
App benutzt zwei Datenquellen
Die Anwendung nutzt die täglichen Sterblichkeitsdaten für Spanien aus dem System zur Überwachung der täglichen Sterblichkeit aufgrund aller Ursachen (MoMo) und die Temperaturdaten des Netzwerks der Wetterstationen der staatlichen Wetteragentur (AEMET) in den Sommermonaten (Juni, Juli, August und September). "Es ist zu beachten, dass es aufgrund der Verfügbarkeit der Daten zu einer Verzögerung von drei Tagen bei der Meldung der Schätzungen kommt", geben die Forscher auf ihrer Website an.
Im gesamten Sommer 2024 verzeichnete die MACE-App für die Balearen 239 hitzebedingte Todesfälle. 2023 waren es 285. Der Höchststand innerhalb der zurückliegenden sieben Jahre wurde 2022 erreicht, als 348 Menschen an Hitzefolgen starben. In diesem Sommer liegt die Zahl spanienweit bereits bei mehr als 8200.