Sandstein im Inselosten, Speckstein bei Binissalem, Kalkstein im Tramuntana-Gebirge: Früher gab es auf Mallorca vielerorts Steinbrüche. Und selbst heute sind noch rund 100 zumeist kleine Familienbetriebe beim Wirtschaftsministerium registriert, von denen nun 70 aktiv sind. Doch viele Betriebe sehen sich mittlerweile in ihrem Fortbestand gefährdet.
Der Grund: Neue Auflagen machen Investitionen nötig, die die meisten der Betriebe nicht aufbringen wollen oder können. So hatte die Balearen-Regierung im Oktober 2014 ein Gesetz zur Neuordnung des Bergbaus auf den Inseln verabschiedet, das Regelungen der Europäischen Union umsetzt.
So müssen die Unternehmen ihre Betriebsgenehmigungen komplett erneuern. Das ist aufwendig, da viele der alten Lizenzen in den Grundbucheinträgen noch die traditionellen Maßeinheiten und Flächenangaben enthalten und erst durch Fachleute zu bestätigen sind. Das ist mit Kosten verbunden. Hinzu kommt, dass die Betreiber in moderne Gerätschaften investieren sollen, schreibt die spanische Tageszeitung Ultima Hora.
Diesen Aufwand wollen viele der Steinbruchbesitzer nicht auf sich nehmen. Hinzu kommt, dass bei vielen Familienbetrieben nicht einmal ein Nachfolger in Sicht ist. Der Verband der Steinbruchbetreiber geht davon aus, dass sich der Bestand der aktiven „canteras“ in naher Zukunft halbieren wird.