Der Umbau der finanziell angeschlagenen Air-Berlin-Gruppe schreitet fort: Lufthansa und Air-Berlin-Mehrheitsaktionär Etihad haben sich auf einen umfassenden Deal geeinigt. Nach dieser Vereinbarung werden mit Eurowings und Austrian Airlines zwei Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe insgesamt 38 Flugzeuge von Air Berlin im Wet-lease betreiben. 33 dieser Flugzeuge werden von Eurowings übernommen, fünf von Austrian Airlines, teilte Lufthansa am Freitag mit.
Das Wet-Lease-Verfahren, also das Vermieten der Maschine samt Besatzung sowie Start- und Landerechte, solle vorbehaltlich der Genehmigung der Aufsichtsbehörden von Februar 2017 an gelten. Das Abkommen habe eine Laufzeit von sechs Jahren. Die Flugzeuge werden zu marktüblichen Konditionen geleast, hieß es weiter.
Eurowings teilte seinerseits mit, "die Jets vom Typ Airbus A319 und A320 passen optimal zur einheitlichen Airbus-Flotte der Eurowings und werden zu wettbewerbsfähigen Konditionen komplett mit Cockpitcrew, Kabinenpersonal und Wartungsverträgen angemietet". Die Flugzeuge sollen so schnell wie möglich im Design der neuen Eurowings fliegen; auch die Innenausstattung an Bord wird mit Marken- und Produktbestandteilen der neuen Eurowings versehen.
Air Berlin gab in einer eigenen Mitteilung bekannt, dass das bereits im September angekündigte Wet-Lease-Abkommen zwischen der Airline und der Lufthansa-Gruppe am Freitag unterzeichnet worden ist. Mit dem Vertrag erziele Air Berlin "einen weiteren Meilenstein" innerhalb der angestrebten Neuausrichtung. Das Unternehmen hatte zudem Anfang Dezember den Verkauf seiner österreichischen Tochter Niki an Etihad bekanntgegeben. Etihad widerum will gemeinsam mit dem Tui-Konzern und dessen Fluggesellschaft Tuifly eine neue Ferienfluggesellschaft aufbauen.
Air Berlin hatte damals zeitgleich ebenfalls angekündigt, von Ende März 2017 an nicht mehr Mallorca anzufliegen. Die Routen sollen von der neuen Gesellschaft bedient werden. Eurowings hatte seinerseits im September angekündigt, 2017 eine eigene Basis am Flughafen in Palma de Mallorca aufzubauen. Das bedeutet, dass im kommenden Sommerflugplan, der am 28. März beginnt, statt Air Berlin aus Deutschland nun Niki, Tuifly und Eurowings Mallorca anfliegen werden.