Auf Mallorca und den Nachbarinseln streiken erneut die Verlade-Aufseher in den Häfen. Der Ausstand hat am Mittwochmorgen begonnen und soll bis Freitag um 8 Uhr dauern.
Zwar haben viele Unternehmen vorsorglich ihre Lagerbestände aufgefüllt. Außerdem wird verstärkt auf Lkws statt auf Containerlieferungen gesetzt. Staatlich garantierte Mindestdienste sollen dafür sorgen, dass der Betrieb nicht vollständig zum Erliegen kommt. Einige Schwierigkeiten sind jedoch trotzdem zu erwarten, da der Ausstand exakt mit dem Beginn der Hauptsaison zusammenfällt. Sollten die Streikposten ihre zum Mindestdienst eingeteilten Kollegen am Arbeiten hindern wollen, müsste die Polizei eingreifen.
Hintergrund ist, dass die Arbeitgeberseite nach der vom Parlament verabschiedeten Hafenreform keine Beschäftigungsgarantie für die Verlade-Aufseher abgeben will.
Es handelt sich um eine privilegierte Berufsgruppe, die bisher unter dem Dach von halbstaatlichen Gesellschaften tätig war. Diese werden nun privatisiert, was gleichzeitig auch eine Liberalisierung der Löhne und Gehälter zur Folge hat. Spanien war zu der Reform gezwungen, da das alte Monopolsystem nicht mit dem Europarecht kompatibel war und zudem die gleichberechtigte Einstellung von EU-Bürgern behinderte.