Die Banken auf Mallorca und in ganz Spanien fordern Zugang zu den vor einigen Monaten eingeführten "Express-Räumungen" von illegal besetzten Wohnungen und Häusern.
Das neue Schnellverfahren steht laut Bürgerlichem Gesetzbuch (Código Civil) bisher nur Privatleuten und gemeinnützigen Organisationen offen und ermöglicht die Wiederinbesitznahme in nur 14 Tagen.
Vertreter der Banken sprechen nun von einer "Ungleichbehandlung" und wollen vor dem Verfassungsgericht klagen. Geschwächt wird ihre Position auch dadurch, dass Richter auf den Balearen derzeit die Anwendung des Strafrechts ablehnen, wenn es sich um Objekte von Banken handelt. Den Kreditinstituten bleibt also nur der umständliche Weg über das Zivilrecht, der unter Umständen Jahre dauern kann.
Andererseits wird den Banken von Anwohnern oftmals vorgeworfen, dass sie sich nicht ausreichend um ihr Eigentum kümmern, die Bezahlung von Gemeinschaftskosten im Haus boykottieren und sogar Besetzungen tatenlos zuschauen. Statt Kreditausfälle abzuschreiben und leerstehende Objekte nach angemessener Zeit auf den Markt zu bringen, werde lieber auf langfristige Preissteigerungen spekuliert, heißt es.