Das Zementwerk des Cemex-Konzerns in Lloseta in der Inselmitte Mallorcas stellt die Produktion ein und dient künftig nur noch als Vertriebszentrum mit Abfüllanlage.
Fast alle 105 Mitarbeiter sollen entlassen werden, wie bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch bekannt wurde. Zudem sind Zulieferer mit 150 Beschäftigten betroffen. Die Entscheidung kam aus der Zentrale des mexikanischen Multis und erfolgte recht überraschend.
Zwar war das Werk in den Krisenjahren nach 2007 tief in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings wurde es dann von den Mexikanern übernommen, und die Angestellten verzichteten auf einen Teil ihres Gehalts. Zudem wurde die Belegschaft erheblich reduziert. Da die Baukonjunktur inzwischen wieder angezogen hat, bleibt im Unklaren, warum nun so drastisch entschieden wurde.
Freuen dürften sich indes die Anwohner in Inca und Lloseta, denn solche Fabriken gelten als ausgesprochene Luftverschmutzer. Die Anlage befindet sich zwischen der Autobahn und dem Ort in einem Industriegebiet und ist kilometerweit zu sehen. Ob sie nun abgebaut oder nur vorübergehend eingemottet wird, ist jedoch noch nicht bekannt. Inselweit handelt es sich um das einzige Zementwerk. Durch die Schließung wird die industrielle Basis Mallorcas weiter geschwächt. Der wirtschaftliche Fokus verschiebt sich noch stärker auf Tourismus und Dienstleistungen.