Olivenöl und Tafeloliven mit der geschützten Herkunfts- und Qualitätsbezeichnung „Mallorca” werden in diesem Jahr ein extrem rares Gut sein: Die Landwirte im Tramuntana-Gebirge blicken auf das schlechteste Erntejahr zurück, an das sie sich erinnern können.
Die Zahlen sind erschütternd: Nach Angaben der Agrar-Kooperative von Sóller, dem Hauptanbaugebiet, wurden in der Erntekampagne 2018-2919, die nun zu Ende geht, lediglich 237.000 Kilo Oliven zum Auspressen gesammelt, das waren 84,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Aus diesem Grund hat sich auch die Menge des Qualitätsöls deutlich verringert. Wurden in der Kampagne 2017-2018 noch nahezu 293.879 Liter produziert, sind es nun lediglich 33.677 Liter. Sprich: Mit 11,45 Prozent wurde im Vergleich nur etwas mehr als ein Zehntel des Vorjahresertrages erzielt.
Als Gründe für diese drastischen Ernteausfälle wurden die regenreichen Sommermonate angeführt. Hinzu kommt der vegetative Zyklus der Bäume, die je nach Jahr unterschiedlich viele Früchte hervorbringen.
Insbesondere im Bereich Tafeloliven war in der vorangegangenen Kampagne ein außergewöhnlich gutes Ergebnis eingefahren worden. So ernteten die Landwirte 2017-2018 rund 93.000 Kilo, in dieser Kampagne waren es lediglich 2300 Kilo Tafeloliven, sprich: ein nahezu Totalausfall von 97,8 Prozent.
Da die Agrarkooperative gut die Hälfe der Inselproduktion auf sich vereint, ist davon auszugehen, dass die Ernteerträge bei anderen Produzenten kaum besser ausfielen.