Postdienstleister Correos hat im vergangenen Jahr eine Rekordmenge von bis zu 250.000 Sendungen pro Tag auf den Balearen ausgeliefert. Dazu gehören neben Briefen und Postkarten auch Pakete, Werbeprospekte und wichtige Dokumente wie Zertifikate.
Rund 78 Prozent der Sendungen seien national, der Rest würde innerhalb der EU oder nach Asien - vor allem China und Japan - versendet werden, so die Pressesprecherin für die Balearen und Valencia, María Flor Fernández.
Die öffentliche Zustellung läuft in Städten und Gemeinden auf Mallorca unterschiedlich. Seit 2015 stehen beispielsweise in einigen Urbanisationen große Sammelbriefkästen am Ortseingang, aus denen sich die Bewohner ihre Post abholen müssen.
Die Post verweist auf geltendes spanisches und europäisches Recht: So müssen auf einem Hektar Land 25 Personen leben, die fünf Sendungen pro Woche erhalten, damit der Briefträger die Post an die Haustür bringt.
Die kleinen gelben Autos werden vielen schon ins Auge gestochen sein. 130 gibt es davon auf der Insel für die Zustellung an Privathaushalte oder Unternehmen. Fast dreimal so viele Motorroller sind dafür hingegen im Einsatz: 400 Fahrer sind für Monopolisten Correos auf zwei Rädern unterwegs. Insgesamt würden jährlich rund zwei Millionen Kilometer zurückgelegt werden.
Correos betreibt 54 Postämter auf Mallorca, 15 befinden sich alleine in Palma. In den vergangenen beiden Jahren wurde ein Großteil dieser umgebaut und mit neuen Wartesystemen versehen. "70 Prozent der Kunden warten seitdem weniger als fünf Minuten, bis sie bedient werden", sagt Fernández.
Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Problemen mit dem Hauptpostdienstleister auf der Insel. Correos wurde erst in diesem Jahr mit einer Geldbuße abgestraft, weil der Zustellservice 2016 in einem Stadtteil von Palma ohne Mitteilung an die Wettbewerbsbehörde eingestellt wurde. Auch die nur noch spärliche oder chaotische Auslieferung in dünn besiedelten Gebieten führt unter Bewohnern der Insel immer wieder zu Protesten.
Seit 2011 ist der spanische Markt für private Postanbieter liberalisiert worden. Seitdem gibt es etwa den britischen Konkurrenten Easy Post mit den markanten roten Briefkästen auf der Insel. Da es unter Kunden zu Verwechslungen mit Correos kam, wurde 2014 unter anderem auch Easy Post wegen irreführender Praktiken beim Verkauf von Briefmarken mit einer Geldstrafe belegt.