Der auch auf Mallorca sehr aktive Reisekonzern Thomas Cook hat weiterhin akute Liquiditätsprobleme. Am Freitag wurde bekannt, dass das Unternehmen bis Sonntag, 22. September, 230 Millionen Euro auftreiben muss. Laut der Londoner Zeitung "The Times" fordern die Banken, die der Firma seit Jahren Notfallfonds auszahlen, diese Summe ein.
Erst Ende August hatte ein chinesischer Investment-Fonds dem Konzern mehrere Hundert Millionen Euro zugesagt. Doch ein Vertrag wurde bislang nicht unterschrieben, da die Banken nach Medienberichten mehr Buchungen für die Wintersaison verlangen, um ihr Okay für den Deal zu geben. Thomas Cook bringt vor allem deutsche und britische Touristen nach Mallorca.
Mehr als 150.000 britische Urlauber überall auf der Welt könnten laut mehreren Medienberichten stranden, die über Thomas Cook Flüge oder einen Pauschalurlaub gebucht haben. Dazu kämen mehr als 500.000 internationale Kunden. Außerdem droht unzähligen Angestellten der Verlust ihrer Jobs.
Unterdessen berichteten britische Medien, dass die Londoner Regierung bereits eine Rückholaktion für Urlauber vorbereitet. Bei einer etwaigen Pleite könnte das 127 Jahre alte Unternehmen Thomas Cook sie nicht mehr in ihre Heimat zurückbringen. Die Operation hat laut der Zeitung "Daily Mail" den Namen "Matterhorn", sie wäre die größte Rückholaktion von Urlaubern in Nicht-Kriegszeiten.