Das balearische Parlament möchte ein Expressvisum für vermögende Ausländer aus Nicht-EU-Staaten in Verbindung mit einem Luxusimmobilienkauf abschaffen. Das geht aus einer Forderung an die Regierung von Pedro Sánchez hervor. Bisher hatten Millionäre auf Mallorca und den Nachbarinseln die Möglichkeit, für den Kauf eines Luxushauses bevorzugt ein Visum zu erhalten.
Die sozialistische Abgeordnete Mercedes Garrido (PSOE) erklärte, dass das Geld für diese Investitionen oft einen zweifelhaften Ursprung habe. Das will die Berliner Nichtregierungsorganisation Transparency International herausgefunden haben, die sich für den internationalen Kampf gegen Korruption einsetzt.
Die Volkspartei PP und die Ciudadanos hingegen lehnten den Vorschlag ab und betonten die wirtschaftliche Notwendigkeit des bestehenden Gesetzes, das noch unter Ministerpräsident Mariano Rajoy erlassen wurde.
Laut Angaben der Balearenregierung haben bisher 116 Ausländer ein Expressvisum erhalten, weil sie eine Immobilie im Wert von mehr als 500.000 Euro auf den Inseln erworben haben.
Im Jahr 2017 entrichteten 7221 Millionäre auf den Balearen Vermögenssteuer in Höhe von 22,7 Millionen Euro. 2012 waren es 16,8 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Menschen, deren Immobilien- und Barvermögen zusammengerechnet über einem Betrag von einer Million Euro liegt.