Die Wirtschaft auf Mallorca und den Schwesterinseln schwächt sich nach einer Prognose der Bank BBVA ab und liegt damit unter dem spanienweiten Schnitt. So werde das Brutto-Inlandsprodukt auf den Balearen in diesem Jahr 1,8 sowie im kommenden Jahr 1,2 Prozent betragen. Die Archipel bilde damit ebenso wie die Kanaren das Schlusslicht der Konjunktur. Spanienweit werde ein Wachstum von 1,9 Prozent in diesem Jahr und von 1,6 im kommenden Jahr erwartet, so die BBVA.
Die Bank korrigierte damit ihre früheren Aussagen nach unten. Noch vor knapp sechs Monaten hatte die BBVA ein Wachstum auf den Balearen von 2,2 in 2019 und von 1,8 Prozent in 2020 prognostiziert. Die Bank blieb mit ihren jüngsten Daten auch deutlich unter den Vorhersagen anderer Stellen. So geht der Arbeitgeberverband auf den Balearen von einem Wachstum in diesem Jahr von 2 Prozent aus. Die Balearen-Regierung sprach ihrerseits bisher sogar von 2,5 Prozent, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Dienstag.
"Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen, dass die Wirtschaft schwächer wächst als vor dem Sommer erwartet", hieß es in der jüngsten Regionalstudie der BBVA zu Mallorca und den Nachbarinseln. Die Hauptursache seien externe Faktoren, die sich ungünstig auf den Tourismus – den Wirtschaftsmotor der Balearen – auswirkten. Es gebe zum einen eine allgemeine Verunsicherung über die Auswirkung des Brexit, zum anderen sei die Nachfrage nach Urlaub auf den Inseln durch das Wiedererstarken der Mitbewerber im Mittelmeerraum rückläufig. Weitere Faktoren, die die Wirtschaft landesweit negativ beeinflussten, seien die Unsicherheiten durch Zollstreitigkeiten im Welthandel sowie die politisch instabile Lage der Regierung in Spanien.