Boeing setzt die Produktion des Krisenjets 737 Max angesichts der hohen Ungewissheit um eine Wiederzulassung ab Januar vorübergehend aus. Das teilte der Konzern am Montag mit. Der Grund sind zwei Abstürze mit 346 Toten innerhalb weniger Monate, bei denen zahlreiche Menschen starben. Es gilt ein weltweites Startverbot. Das Flugzeug sollte auch im Verkehr zwischen Deutschland und Mallorca eingesetzt werden, unter anderem durch Ryanair.
Boeing hatte die 737-Produktion bereits im April deutlich reduziert, und zwar von monatlich 52 auf 42 Maschinen. Doch da Boeing die Jets bis zu einer Wiederzulassung nicht ausliefern darf, entstehen hohe Kosten. Laut Boeing müssen deshalb derzeit rund 400 Flugzeuge zwischengelagert werden, was zunehmend zu Platzmangel führt.
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte Boeing vergangene Woche deutlich zu verstehen gegeben, nicht auf eine rasche Wiederzulassung der 737 Max zu setzen. FAA-Chef Steve Dickson habe Bedenken, dass der Konzern einen "unrealistischen" Zeitplan verfolge, warnte die Behörde Boeing in einer E-Mail.
Noch im November hatte der Konzern die Hoffnung geäußert, noch vor dem Jahreswechsel eine Genehmigung der FAA für die 737 Max zu erhalten.