Unternehmen auf Mallorca und den Balearen mit Liquiditätsproblemen infolge der durch den Coronavirus ausgelösten Krise haben keinen Zugang zu den von der Zentralregierung am 17. März genehmigten Kredite.
Das geben die hier tätigen Arbeitgeberverbände CAEB und PIMEM an. Dass diese Kredite der staatlichen Förderungsbank ICO verweigert werden, sei hauptsächlich auf die administrativen Probleme der Finanzinstitute zurückzuführen.
Der spanische Bankenverband (AEB) erklärte, dass die Priorität der Banken derzeit darin besteht, Liquidität und Finanzierungen an solvente Unternehmen weiterzuleiten. Banken beschränken sich darauf, die Risiken zu übernehmen, die die Vorschriften von ihnen in Bezug auf den öffentlichen Plan verlangen.
Die Präsidentin der CAEB, Carmen Planas, sagte gegenüber der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora, das Kreditszenario für Unternehmen in Spanien sei schädlicher als in anderen Ländern der EU.
Der Präsident des Industrieausschusses der Arbeitgeber, Jaime Fornés, räumt ein, dass die Unternehmen mit zweierlei Maß messen: „Diejenigen Unternehmen, die keine Verschuldung und keine hohen Cashflow-Probleme haben, haben keine Probleme beim Zugang zu diesen ICO-Krediten, die zu 80 Prozent vom Staat garantiert werden".
Auf der anderen Seite der Bilanz würden Unternehmen, die sich nicht in der gleichen Situation befinden, von den Banken unter Druck gesetzt werden, alle Arten von Garantien und sogar die Verpfändung von Vermögenswerten vorzulegen. Außerdem müssten diese, wenn sie gewährt werden, einen viel höheren Jahreszinssatz zahlen, in einigen Fällen mehr als das Doppelte der vorgeschriebenen 1,5 Prozent.
Schon der Konkurs von Thomas Cook im vergangenen September habe laut Fornés auf den Inseln viele Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen. Deren mangelnde Zahlungsfähigkeit hindere diese nun daran, auf die von der Zentralregierung garantierten Kredite zuzugreifen. (dise)