Norwegian hat sich mit den Gläubigern auf einen Rettungsplan geeinigt. Nach tagelangen Verhandlungen stimmte auch die vierte und letzte Gläubigergruppe den Umschuldungsplänen zu, wie die Fluglinie am Sonntagnachmittag in einer Mitteilung an die Osloer Börse schrieb.
Damit sei man einem staatlichen Kreditpaket einen Schritt nähergekommen, das entscheidend dafür sei, Norwegian durch die Krise zu bringen, betonte Unternehmenschef Jacob Schram. Wichtigste Priorität habe nun, vor einer Sonderhauptversammlung am Montag auch mit den Flugzeugverpächtern eine Einigung zu erzielen.
Norwegian hatte seit längerem daran gearbeitet, sich wie von dem staatlichen Kreditpaket vorgegeben neues Eigenkapital zu beschaffen. Ein entscheidender Teil des Plans bestand darin, die Eigentümer von Anleihekrediten dazu zu bringen, größere Teile der Kredite in Aktien umzuwandeln. Auf der Sonderversammlung am Montag sollen die Norwegian-Aktionäre entscheiden, ob sie den Rettungsplan annehmen.
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat Norwegian wie viele andere Airlines mit einer deutlich sinkenden Nachfrage zu kämpfen. Die Norwegian-Aktie ist seit Beginn der Corona-Krise in den Keller gerauscht, rund 7650 Mitarbeiter wurden vorübergehend beurlaubt. Vier dänische und schwedische Tochtergesellschaften von Norwegian, bei denen die Piloten und das Kabinenpersonal beschäftigt sind, haben bereits Insolvenz angemeldet.