Es ist ein schöner Sommertag wie in den vergangenen Jahren auch in Puerto Portals. Die Sonne scheint, im Hafen liegen glitzernd riesige Motoryachten, leicht weht die Meeresbrise. Auf den ersten Blick sieht alles wie üblich aus. Doch auf den zweiten ist alles anders: Eher wenige Menschen sitzen in den bereits offenen Restaurants, man findet bequem Parkplätze, und neuerdings begrüßt man sich nicht mit Wangenküsschen, sondern mit dem Ellenbogen.
Es ist halt Coronazeit, doch der von Corinna Graf geleitete Hafen steht dennoch alles andere als still: Unweit vom beliebten Strand mit dem schicken Restaurant S’Esponja, das bekanntlich einen Blick in die große Weite bietet, sind Bagger und Bauarbeiter geschäftig bei der Sache. Hier entstehen derzeit für 42 Millionen Euro ein neuer unterirdischer Parkplatz mit 180 Plätzen, ein Beachclub mit Panorama-Blick, zwei weitere Gebäude für Läden und Restaurants und ein Fitnessareal auf immerhin 600 Quadratmetern.
Der Clou des Ganzen wird aber ein nagelneuer Uferboulevard zwischen der mit einer dann 35 Meter hohen Hebevorrichtung ausgestatteten Schiffswerft und dem von vielen gern aufgesuchten Restaurant Ritzi sein. Wo jetzt noch Autos parken soll dann nur noch Platz für Fußgänger sein. Das alles wird den Plänen zufolge Anfang des kommenden Jahres fertig sein.
Es ist Donnerstag, der 25. Juni, und vor dem Baugelände stehen Elena Seijas und Isabel Blokker von der Presseabteilung des Hafens. Sie haben Journalisten eingeladen, um ihnen zu zeigen, was es in diesem besonderen Jahr alles Neues in der Segelschule gibt. Interessierte können sich ab sofort Kajaks ausleihen, um mit ihnen eine wie eine Hand aus dem Meer ragende kleine vorgelagerte Insel zu umrunden. Oder sie können nach vorheriger telefonischer Anmeldung (666-591159) an sportlichen Aktivitäten wie beispielsweise den populären wachmachenden Dehnübungen namens Pilates teilnehmen, was auf speziellen schwimmenden Brettern auf türkisblauem Wasser unter fachkundiger Anleitung über die Bühne gebracht wird. Zwölf bis 15 Euro müssen für die etwa einstündigen Angebote in angenehmer Mittelmeer-Umgebung bezahlt werden.
Jenseits der Segelschule will man durchaus ebenfalls in die Vollen gehen, aber wegen des Ansteckungsrisikos mit Corona nicht alles genauso machen wie in den vergangenen Jahren. Die für den 3. Juli geplante Flower-Power-Party, die regelmäßig Hunderte Fans mit schwungvoller 60er-, 70er- und 80er-Jahre-Musik angezogen hatte, fällt diesmal aus. Dort würden sich zu viele Menschen ballen, lautet die Begründung.
Der zweimal im Sommer über die Bühne gehende Sunset-Markt – ein absolutes Highlight unter Puerto-Portals-Fans auf der Insel – soll dagegen sehr wohl stattfinden, und zwar vom 22. Juli bis zum 20. August jeweils mittwochs und donnerstags von 18 bis 0 Uhr. Und dann ist da noch der Segelsport: Der Event „Rolex TP 52 Worldchampionship” mit besonders formschönen und rasanten Yachten aus mehreren Ländern wurde von der zweiten August-Hälfte auf 15. bis 19. September verschoben. Nach der Absage der gigantischen „Copa del Rey”, die in Anwesenheit von König Felipe VI. seit Jahren immer Anfang August über die Bühne gegangen war, wird es also trotzdem ein bedeutendes Segel-Ereignis vor Mallorca geben, wenn auch nicht so ein großes.
Als Schlusspunkt des Sommers gilt die immer sehr beliebte und unter freiem Himmel stattfindende Cats-Revival-Party, die diesmal am 25. September steigen soll. Anders als in den vergangenen Jahren dürften dort aber coronabedingt nicht mehr so viele Menschen traubenartig beieinander stehen.
(aus MM 27/2020)