Die Zentralregierung in Madrid will den Verkauf der spanischen Fluggesellschaft Air Europa, die ihren Sitz in Llucmajor auf Mallorca hat, durch Iberia (IAG-Gruppe) bei der Europäischen Kommission beschleunigen. Derzeit gehört die Airline noch der Globalia-Gruppe an. Die Frist zum Verkauf ist auf den 3. Dezember festgelegt.
Die "Sociedad Estatal de Participantes Industriales" (SEPI), die der Fluggesellschaft der Globalia-Gruppe mit 475 Millionen Euro unter die Arme gegriffen hat, sieht keinen anderen Ausweg als die Zustimmung Brüssels zu diesem Vorhaben.
Während die Wochen vergehen und das Datum näher rückt, an dem Brüssel eine endgültige Entscheidung treffen muss, hält die Fluggesellschaft der Globalia-Gruppe an ihren Geschäftsplänen fest und verzeichnet einen täglichen Ticketumsatz zwischen 3 und 5 Millionen Euro.
Währenddessen lehnen die Fluggesellschaften KLM, Air France, Lufthansa und Ryanair den Verkauf von Air Europa an Iberia entschieden ab. Sie fordern von den EU-Behörden die vollständige Einhaltung der Wettbewerbsregeln.
Die spanische Lobby in Brüssel arbeitet in diesen Wochen daran, die EU dazu zu bringen, die Forderungen des ersten von Iberia vorgelegten Dokuments zu senken. Dafür legen sie die Vorteile des Vorhabens für die Schaffung eines interkontinentalen Drehkreuzes am Flughafen Madrid Barajas vor, das neue Verbindungen zwischen Südeuropa und Asien eröffnen und die Position Spaniens stärken soll.
Der Erfolg des Kaufs von Air Europa durch die Iberia-Gruppe hängt von der Zukunft der mehr als 3600 Beschäftigten der Fluggesellschaft ab. Ein großer Teil der Belegschaft erhält das Kurzarbeitergeld ERTE. Lediglich 47 Prozent der Flüge wurden im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 abgewickelt.