Angesichts der steigenden Inflation in Deutschland und eines immer ungünstigeren Wechselkurses des britischen Pfunds wächst auf Mallorca unter Hoteliers und anderen Unternehmern die Sorge. Diese Situation werde Auswirkungen auf das Buchungsverhalten haben, zitierte die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora deutsche und britische Reiseveranstalter sowie die Stiftung Fundació Impulsa Balears und Touristikverbände.
In Deutschland ist die Inflation inzwischen höher als in Spanien: Sie lag dort im September verglichen mit dem gleichen Vorjahresmonat bei 10,5 Prozent, so hoch wie seit Dezember 1951 nicht mehr. Im August hatte sie noch 7,9 Prozent betragen. In Spanien ist der Wert dagegen gesunken, und zwar von 10,8 im August auf 9 Prozent. Hinzu kommt ein spürbarer Wertverlust des britischen Pfunds verglichen mit dem Euro.
Die Probleme der deutschen und britischen Wirtschaft würden auf den Balearen negative Auswirkungen haben, sagte Antoni Riera von der Stiftung Impulsa. Die Tourismusbranche sei halt sehr volatil, also schwer vorhersehbar. Ihre Entwicklung hänge von verschiedenen Faktoren ab. Die Situation könnte dazu führen, dass viele potenzielle Urlauber erst einmal nicht reisen wollen. An Ostern des kommenden Jahres werde man sehen, wie das Reiseverhalten sein wird.
Im Oktober endet auf Mallorca und den Nachbarinseln eine Rekordsaison. Verbänden zufolge wird die Hotelauslastung dann noch immer bei 70 Prozent liegen, bei den Ferienimmobilien sind es 65 Prozent.
Nach der Corona-Pandemie hatten besonders viele Menschen Lust, nach Mallorca zu reisen. Es wird damit gerechnet, dass ab der zweiten Oktoberhälfte die Hotels angesichts der anstehenden kühlen Jahreszeit Zug um Zug geschlossen werden.