Auf den Balearen sind Hygieneprodukte für Frauen nun günstiger, das Gleiche gilt für Kondome oder andere nichtmedizinische Verhütungsmittel wie etwa ein Diaphragma. Seit dem 1. Januar gilt der stark vergünstigte Mehrwertsteuersatz von 4 Prozent statt bisher 10 Prozent. Somit dürften die Preise für Tampons, Binden, Menstruationstassen und Co. für die Endverbraucher zumindest ein bisschen geringer ausfallen. Dieser verminderte Steuersatz gilt in Spanien für alle Produkte wie Grundnahrungsmittel, Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Medikamente und Schulbedarf. Die Einführung der sogenannten "Tamponsteuer" war in Spanien, wie auch in Deutschland, lange diskutiert worden.
Bisher wurden Hygieneartikel nicht als Produkte des Grundbedarfs eingeordnet. Das Gleiche galt noch bis vor wenigen Jahren auch in Deutschland, doch Anfang 2020 wurde die Mehrwertsteuersenkung auf 7 Prozent im Bundestag beschlossen. Auslöser war eine Petition mit dem Titel "Die Periode ist kein Luxus!", die bundesweit für viel Aufsehen gesorgt hatte und tausendfach unterschrieben wurde. Nach Angaben des Europäischen Parlaments gibt jede Frau bis zum Beginn der Wechseljahre rund 5.250 Euro für den Kauf dieser Produkte aus. Die nun auch in Spanien eingeführte Maßnahme könnte zumindest ein wenig Erleichterung schaffen.
Im Rahmen eines Hilfspakets, das die Menschen in Spanien in der Krisenzeit entlasten soll, hatte die spanische Zentralregierung erst vor wenigen Tagen eine Mehrwertsteuersenkung beschlossen. Auf Lebensmittel wie Mehl, Brot, Milch und Eier wird jetzt gar keine Steuer mehr erhoben. Das Programm ist zehn Milliarden Euro schwer und soll erst einmal bis Mitte des Jahres 2023 gehen. Außerdem werden die Renten angehoben und etwa 4,2 Millionen Familien erhalten einen einmaligen Lebensmittelscheck im Wert von 200 Euro.