Der Himmel über Mallorca könnte sich in wenigen Jahren mit Luftschiffen füllen. Die spanische Fluggesellschaft Air Nostrum hat jedenfalls beim britischen Unternehmen "Hybrid Air Vehicles" zehn Exemplare der für 100 Passagiere ausgelegten Zeppeline bestellt. Das erste soll nach Informationen der englischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Majorca Daily Bulletin" bereits im Jahr 2026 ausgeliefert werden.
Air Nostrum ist eine Tochter von Iberia und bedient momentan mit kleinen Düsen- und Propellerjets innerspanische Strecken, die nicht allzu intensiv nachgefragt werden. "Hybrid Air Vehicles" will die Produktion in Doncaster schon bald aufnehmen. Der britische Staat unterstützt die Initiative mit sieben Millionen Pfund, also umgerechnet 8,5 Millionen Euro.
Es wird auch geplant, die Luftschiffe für Frachtverkehr und Prominentenbeförderung zu benutzen. Laut Air Nostrum besteht der Vorteil der eigentümlichen Flugobjekte darin, dass sie wenig Kraftstoff verbrauchen, also auch umweltfreundlicher sind. Die Luftschiffe sollen in der Lage sein, sogar auf eher eng bemessenen Rasenflächen zu landen.
Air Nostrum nahm am 15. Dezember 1994 als eigenständige Fluggesellschaft den Betrieb auf. 1997 wurde ein umfangreicher Kooperationsvertrag mit Iberia unterschrieben. Luftschiffe waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebt. Von Deutschland aus flogen die von Ferdinand Graf von Zeppelin entwickelten Gefährte unter anderem in die USA und Argentinien. In Erinnerung ist noch der spektakuläre Absturz der "Hindenburg" am 6. Mai 1937 in Lakehurst in den USA.