Strom, Gas, Benzin, Lebensmittel, Telefon. Das neue Jahr hat auf Mallorca mit Preisanstiegen in nahezu allen Konsumbereichen begonnen. "Wir haben es im Januar mit einem harten Kampf zu tun, der von einer angespannten Inflation geprägt ist", erklärte der Direktor des balearischen Instituts für Wirtschaftsforschung Impulsa Balears, Antoni Riera. Er ist der Meinung, dass "die von den Zentralbanken ergriffenen Maßnahmen, wie die Anhebung der Zinssätze, verzögert wirken und es noch zu früh ist, um die von ihnen angestrebte Verbesserung zu erkennen. Zu Beginn des zweiten Quartals werden wir wissen, ob diese Maßnahmen dazu beigetragen haben, die Inflation zu bremsen", so Riera
Wirtschaftsinstitutionen, Verbraucherverbände und sogar die Generaldirektion für Verbraucherangelegenheiten der Landesregierung mahnen zur Zurückhaltung. Verbraucher sollen unnötige Ausgaben vermeiden, vor allem in den kommenden Wochen, in denen es eine Überdosis an Angeboten gibt. "Im Allgemeinen haben die Menschen über die Feiertage auf den Inseln mehr gekauft, als sie brauchten", sagt Alfonso Rodríguez, Präsident des Verbraucherverbandes der Balearen (Consubal), der das nach der Pandemie ausgebrochene Konsumfieber, das noch keine Anzeichen einer Abschwächung zeigt, besonders kritisch sieht. "Wir können nicht gegen den Binnenkonsum sein, denn er ist die treibende Kraft des Landes, aber wir fordern die Menschen auf, vernünftig und verantwortungsbewusst zu konsumieren", sagt er.
Er prophezeit, dass der Januar für viele Haushalte auf den Inseln finanziell noch knapper ausgehen wird als im vergangenen Jahr. "Die Wirtschaft hat uns unter dem Vorwand der Pandemie ermutigt, mehr zu kaufen, um glücklicher zu sein, indem man das Glück mit dem Konsum in Verbindung brachte: Je mehr wir zu Weihnachten für Lebensmittel, Geschenke oder Freizeit ausgeben, desto glücklicher werden wir sein. Das ist die Botschaft".
Pau A. Monserrat, Vertreter der Verbraucherverbände, äußert sich ähnlich. "Es mangelt an einer grundlegenden wirtschaftlichen Haushaltskultur: Wir müssen lernen, den Ausgaben einen Wert beizumessen." Der Wirtschaftswissenschaftler behauptet, dass "es bereits dysfunktional ist, unseren Wohlstand auf den Konsum zu basieren, aber wir wissen nicht, wie man konsumiert". Über den Januar hinaus prognostiziert er für das Jahr 2024, dass "das Leben teuer wird als 2023".