Der Carrer Sant Miquel in Palma de Mallorca hat sich zur absoluten Luxusmeile der Baleareninsel entwickelt. Vergleichbaren Besucherverkehr und geschäftiges Treiben findet man sonst nur auf der Carrer Pelai oder der Porta de l'Àngel in Barcelona, den Top-Einkaufsstraßen Spaniens. Dementsprechend rekordverdächtig sind auch die Mieten in Sant Miquel: Zwischen 12.000 und 55.000 Euro pro Monat müssen Ladenbesitzer für ein Geschäftslokal berappen.
Die hohe Attraktivität der Straße spiegelt sich in der Belegungsquote wider: 97,73 Prozent der Räumlichkeiten sind vermietet, lediglich drei der 132 Geschäfte stehen noch leer. Das geht aus dem Retail Report 2023 für Palma hervor, den das Beratungsunternehmen Gesvalt gemeinsam mit aRetail, Spezialist für den Verkauf und die Vermietung von Geschäftsräumen, erstellt hat.
Mondpreise für Ladenflächen
Die Mietpreise im Carrer Sant Miquel variieren je nach Größe der Fläche. Für Flächen über 1000 Quadratmeter fallen zwischen 20 und 25 Euro pro Quadratmeter an, was einer monatlichen Miete zwischen 20.000 und 25.000 Euro entspricht. Für Flächen zwischen 501 und 1.000 Quadratmetern liegen die Preise bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter, also zwischen 30.000 und 54.000 Euro Miete im Monat. Noch begehrter und teurer sind kleinere Flächen: Zwischen 301 und 500 Quadratmetern kosten sie zwischen 65 und 80 Euro pro Quadratmeter, was sich auf bis zu 40.000 Euro Miete pro Monat summiert. Für Flächen zwischen 101 und 300 Quadratmetern fallen 33.000 Euro an, während die kleinsten Ladenlokale in Sant Miquel mit 135 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlagen, also 12.150 Euro pro Monat kosten.
Die Analyse der 129 derzeit in Sant Miquel aktiven Geschäfte zeigt eine klare Dominanz der Modebranche: 58,91 Prozent des Angebots entfallen auf Bekleidungsgeschäfte, 21,71 Prozent auf Dienstleistungsbetriebe. Restaurants machen 12,40 Prozent des Angebots in der Luxusmeile aus, Kosmetikgeschäfte 4,65 Prozent. Lediglich ein Geschäft (0,78 Prozent) widmet sich dem Haushaltsbereich.
Die Entwicklung des Einzelhandels im Carrer Sant Miquel geht Hand in Hand mit dem Wirtschaftswachstum der Stadt Palma. Der Retail Report prognostiziert für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 3 Prozent, im nächsten Jahr allerdings eine Verlangsamung, die sich auch auf den Einzelhandel auswirken dürfte. "Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsmotor Palmas", betont der Bericht. Der Flughafen der Stadt belegte im vergangenen Jahr zwischen Januar und September den dritten Platz in Spanien mit dem höchsten Passagieraufkommen, übertroffen nur von Madrid und Barcelona. Palma hat außerdem zusammen mit San Sebastian die höchsten Preise für Ferienunterkünfte in Spanien, mit über 200 Euro pro Nacht. Ein weiterer Faktor für die Attraktivität der Stadt ist das stark gestiegene internationale Interesse: Seit 1996 hat sich die Zahl der ausländischen Einwohner Palmas um 900 Prozent erhöht.