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Mallorca als Drehkreuz: Turkish Airlines investiert in Air Europa

Die türkische Airline will sich mit diesem Schritt international stärker positionieren

Turkish Airlines erobert neue Horizonte: Mit Air Europa gemeinsam auf Erfolgskurs in Lateinamerika | Foto: Turkish Airlines

| Mallorca |

Mallorca spielt eine zentrale Rolle im geplanten Beteiligungsvorhaben von Turkish Airlines an der mallorquinischen Fluggesellschaft Air Europa. Die türkische Airline strebt eine Minderheitsbeteiligung von rund 26 bis 27 Prozent an, um ihre globale Marktposition insbesondere im Bereich der Verbindungen nach Lateinamerika zu stärken. Im Gegensatz dazu hatten Lufthansa und Air France-KLM ihr Interesse an einer Beteiligung zuvor zurückgezogen.

Air Europa, die mehrheitlich der Familie Hidalgo gehört, betreibt über 50 Flugzeuge auf 55 internationalen Strecken. Turkish Airlines plant eine Investition von 275 Millionen Euro, zunächst als Darlehen, das nach behördlicher Genehmigung in Aktien umgewandelt werden soll. Dadurch will die Airline strategische Vorteile in der Netzwerkplanung erzielen. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Arbeitsplatzsicherung bei Air Europa

Juan José Hidalgo, Präsident von Air Europa, begrüßt die Vereinbarung, da sie die Zukunft der Fluggesellschaft sichert und Spanien eine eigene nationale Fluglinie erhält. Mit dem Kapital sollen bestehende Darlehen, darunter ein 475 Millionen Euro Kredit der SEPI, einer spanischen Holding-Gesellschaft, zur Bewältigung der Pandemieauswirkungen, zurückgezahlt werden. Ein früheres Darlehen der ICO wurde bereits beglichen. Hidalgo betont, keine weiteren Anteile verkaufen zu wollen, da Air Europa mit IAG (20 Prozent) und Turkish Airlines starke Partner an seiner Seite hat. Globalia hält weiterhin 80 Prozent der Anteile und bleibt Hauptaktionär.

Air Europa gehört hauptsächlich der Unternehmerfamilie Hidalgo, die über die Globalia-Gruppe die Mehrheit hält.

Die behördlichen Genehmigungen für die Transaktion werden voraussichtlich zwischen September und November erwartet. Vor der Pandemie wurde Air Europa auf rund eine Milliarde Euro geschätzt, erlitt jedoch durch die Coronakrise erhebliche Verluste und musste Kredite aufnehmen, die jedoch von Globalia garantiert wurden und keine Rettungsaktionen darstellten. Die Pandemie führte auch zum Abbruch und später zur erneuten Aufnahme, aber letztlich erfolglosen Verhandlungen mit IAG, sowie erfolglosen Gesprächen mit Air France-KLM und Lufthansa.

Hidalgo zeigt sich zuversichtlich, dass Air Europa ein wettbewerbsfähiges Unternehmen bleiben wird, das am Flughafen Madrid mit zwei Allianzen an zwei Terminals operiert – ein Alleinstellungsmerkmal in Europa. Mit über 20.000 Beschäftigten, von denen viele während der Pandemie in Kurzarbeit waren, versichert er, dass es keine Entlassungen geben werde.

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