Passagiere, die nach Mallorca möchten, sind verunsichert: Gebuchte Flüge verschwinden plötzlich von der Webseite der Airlines, Kunden-Hotlines sind überlastet, auf E-Mail-Anfragen wird nicht eingegangen. MM sagt, welche Buchungsoptionen Kunden bei den wichtigsten Mallorca-Airlines haben und was sich beim Anlauf des Flugbetriebs ab 1. Juli aufgrund von Covid-19 ändern wird.
Eurowings
„Es gab extrem viele Anfragen“, äußert sich Eurowings-Pressesprecher Matthias Burkard zu den Verzögerungen in der Kundenbetreuung. Er betont jedoch, dass Kunden in der Regel per E-Mail und über die Eurowings-App automatisch informiert werden, falls sich etwas am Flug ändert. „Zudem bitten wir unsere Kunden, rechtzeitig vor Abflug im Internet noch einmal gegenzuchecken, ob es Änderungen gibt“, so Burkard. Bei Eurowings können Kunden ihren Flug derzeit ohne Umbuchungsgebühr im Reisezeitraum bis 31. Oktober 2021 beliebig oft umbuchen. Dabei könne man auch ein anderes Reiseziel innerhalb Europas und den Nachbarländern wählen. Dies gelte bis 14 Tage vor Abflug. Nur die Preisdifferenz zum neuen Flug falle an. Als zweite Option könnten Kunden frühestens 60 Tage und spätestens 14 Tage vor dem Abflugdatum einen Voucher über den Wert ihres gezahlten Flugpreises anfordern. Der Voucher ist ab Ausstellungsdatum ein Jahr lang gültig. Die Flugstrecke ist bei der Einlösung des Vouchers frei wählbar und muss nicht mit der ursprünglich gebuchten Verbindung übereinstimmen. Aktuell biete Eurowings zehn Flüge pro Woche nach Palma de Mallorca an, in zwei Wochen zum Beginn der Sommerferien in einigen Bundesländern sollen es bereits 51 Flüge pro Woche sein. Ab Ende Juli plane man wieder mit 168 wöchentlichen Flügen von 17 deutschen Flughäfen. Wie der Flugplan im August aussieht, wisse man derzeit allerdings noch nicht konkret.
An Bord müsse man ab sofort durchgehend eine Schutzmaske über Mund und Nase tragen. Bordservice finde nur sehr eingeschränkt statt. Der Sicherheitsabstand könne nur beim Boarding gewährleistet werden, an Bord nicht ohne Weiteres. „Die Klimaanlagen in den Flugzeugen sind so konzipiert, dass ein Ansteckungsrisiko extrem unwahrscheinlich ist. Die Luftreinigung in der Kabine ist auf dem Niveau eines Operationssaals“, sagt Burkard. Mehr hier.
Condor
Condor-Sprecherin Magdalena Hauser gibt an, dass der Ferienflieger ab dem Beginn der Sommerferien in Deutschland wieder mehrfach wöchentlich von sieben Abflughäfen nach Mallorca startet. Bei einer Flugänderung werden Kunden proaktiv informiert. Sollte der Flug storniert werden, erhalten Kunden entweder ein flexibles Flugguthaben, das bis zum 30. Juni 2022 gültig und individuell einsetzbar ist, also auch für andere Ziele. Es kann aber auch eine Rückerstattung des Ticketpreises erfolgen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Flugplan so geflogen wird, wie er jetzt veröffentlicht ist“, so Hauser. „Bei der Planung für diesen Sommer war unsere oberste Prämisse, dass sich unsere Kunden auf den Plan auch verlassen können.“ Auch bei Condor ist die Bedeckung von Mund und Nase Pflicht, das schließt auch die Verwendung von Schals ein. Boarding erfolge in kleinen Gruppen. Müsse man per Bus zum Flugzeug, werde dieser nur mit einer geringen Zahl von Passagieren besetzt. An Bord werde der Service mit Speisen und Getränken vorübergehend ausgesetzt. Weitere Infos hier.
Ryanair
Europas größte Billig-Fluglinie kündigte in einer offiziellen Mitteilung an, den Flugbetrieb ab dem 1. Juli mit rund 40 Prozent der üblichen Kapazitäten wieder aufzunehmen. Auf der Webseite können Fluggäste per Log-in überprüfen, ob ihr Flug stattfindet oder nicht. Sollte dieser gestrichen worden sein, würden die Kunden persönlich vorab informiert. Derzeit bietet Ryanair eine Rückerstattung oder eine Umbuchungsmöglichkeit an. Das Unternehmen weist daraufhin, dass das Erstattungsverfahren derzeit länger dauern kann, weil nicht alle Mitarbeiter im Dienst sind. Im Video „Return to flying“, das auf der Webseite abrufbar ist, wird erklärt, welche Neuregelungen aufgrund von Covid-19 gelten. Das betrifft Gesundheitsvorsorge genauso wie Handgepäckvorgaben. Mund-Nasen-Schutz ist auch bei Ryanair ab Flughafen Pflicht. Ryanair wird voraussichtlich auch eine Temperaturmessung bei Fluggästen vornehmen. An Bord gebe es künftig nur noch verpackte Speisen und Getränke, die nur per Kartenzahlung zu erwerben seien. Schlange stehen vor den Toiletten ist untersagt, Fluggästen werde auf Anfrage der Zugang zu diesen gewährt.
Wer im Juli und August mit Ryanair reist, muss beim Check-in Angaben über die Dauer des geplanten Besuchs in einem anderen EU-Land sowie zur Adresse während des Besuchs machen. Diese Kontaktinformationen würden den EU-Regierungen zur Verfügung gestellt.
Lufthansa
Die deutsche Airline kündigte an, eine „Rückflug-Garantie” einzuführen. Wer etwa wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, wer dort in Quarantäne muss oder wenn im Gastland das Virus ausbricht, sollen Passagiere von Lufthansa ins Heimatland garantiert zurückbefördert werden.
Seit dem 8. Juni ist das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes während des Boardings, des Fluges und beim Aussteigen Pflicht. Beim Handgepäck ist nur noch ein Stück pro Passagier erlaubt, unabhängig von der Reiseklasse. Dieses dürfe nun kostenfrei eingecheckt werden, wenn es den Vorgaben entspreche. Wer bis einschließlich 15. Mai einen Flug gebucht hat, könne bei Annullierung kostenfrei auf einen alternativen Flug zum gleichen Ziel und in der gleichen Beförderungsklasse umbuchen. Das Ticket behält seinen Wert, weshalb es für Reisen bis einschließlich 31. Dezember 2021 genutzt werden kann. Für alle Flüge, die nach dem 15. Mai gebucht worden sind, gelten ebenso flexible Umbuchungsmöglichkeiten. Reisende sollten dies über den Flugstatus hier überprüfen.
Easyjet
Wird ein Flug bei der britischen Billigairline storniert, würden Kunden vom Kundenservice kontaktiert werden, heißt es. Aufgrund der Masse der zu überprüfenden Flüge, kann ein Flug noch immer angezeigt werden, der womöglich gestrichen werden muss. Umbuchungsoptionen könne man aber auch online oder in der App unter dem Reiter „Buchung verwalten“ einsehen. Derzeit könne man etwa für Reisen bis zum Mai 2021 kostenlos umbuchen. Wurde der Flug nicht annulliert, können Kunden bis 14 Tage vor Abflug ohne Gebühren umbuchen. Akzeptierte Flugvoucher sollen dem Reisenden per E-Mail zugestellt werden, der die Originalbuchung vorgenommen hat. Diese haben eine Gültigkeit von zwölf Monaten, können aber nur für eine Neubuchung über die Webseite genutzt werden, nicht per App. Kunden, die Gutscheine akzeptieren, würden zudem Rabatte auf Hotels oder Bord-Angebote gewährt. Mehr hier.
Tuifly
Tuifly hat den Großteil seiner Flüge bis zum 30. Juni abgesagt. Kunden, die von einer Flugstreichung betroffen sind, sollen eine E-Mail vom Kundencenter erhalten. Ist der Flug über einen Reiseveranstalter gebucht worden, sei dieser der erste Ansprechpartner. Kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten bestehen für alle Flüge nach Mallorca vom 1. Mai bis zum 30. September 2020. Das gilt bis sieben Tage vor Abflug. Die Umbuchungen müssen vom Kunden selbst online durchgeführt werden. Neuer möglicher Reisezeitraum ist bis einschließlich 30. Oktober 2021. Bei Umbuchungen durch das Service-Center oder über einen der Reisebüropartner von Tuifly können Service-Entgelte anfallen. Auf der Webseite haben Kunden Zugriff auf das neue automatische Erstattungssystem. Dort kann man einen Gutschein für einen ausgefallenen Flug in Höhe der bereits getätigten Zahlung direkt beauftragen. Diesen erhalten alle Kunden, deren Flug mit Anreise bis 14. Juni 2020 abgesagt werden musste, kurze Zeit später per E-Mail. Gültig ist er für Buchungen bis einschließlich 31. Dezember 2021. Entscheidet sich ein Passagier gegen einen Gutschein, sei seit dem 28. Mai auch eine Auszahlung der getätigten Zahlung möglich. Beim Check-in will Tuifly künftig vermehrt papierlos arbeiten und Temperaturkontrollen durchführen. An Bord gibt es ein angepasstes Verpflegungskonzept. Auch hier beruft man sich auf die Maskenpflicht sowie Social Distancing beim Boarding. Hepa-Filter und ein Luftaustausch alle zwei Minuten sollen wie bei allen anderen Flugzeugen die Ansteckungsgefahr an Bord so gut wie unmöglich machen.