Gelbe Tonne:
Einige Gemeinden bringen den Inhalt des gelben Sacks und der gelben Tonne direkt zur Sortieranlage im Umwelttechnikpark in Son Reus. Andere lagern den Verpackungsmüll erst an Umschlagstationen zwischen. Davon gibt es fünf auf der Insel: in Alcúdia, Binissalem, Manacor, Calvià und Campos. Hier wird der Müll gesammelt, etwas komprimiert und dann zur Sortieranlage gefahren. Damit sollen unnötige Fahrten nicht ausgelasteter Lastwagen vermieden werden. In der Sortieranlage wird der Plastik- und Aluminiumabfall nach Material getrennt (Tetra Pak, Aluminium, PET, PEHD, Eisenmetalle und gemischtes Plastik), gepresst und zum Recycling auf das Festland gebracht. Auf den Balearen gibt es keine Recycling-Firmen für Plastik und Aluminium.
Grüne Tonne:
Für Altglas ist die Firma TM Alcúdia im Polígono Ses Veles in Bun-yola zuständig. Einige Gemeinden bringen den Inhalt der grünen Container direkt dorthin, andere laden ihn erst in einer der fünf Umschlagstationen der Insel zwischen. In Bun-yola wird das Altglas gesäubert und zu einem dicken Pulver zerkleinert. Die weitere Verarbeitung erfolgt nicht auf Mallorca, sondern in Tarragona auf dem Festland.
Blaue Tonne:
Lediglich Altpapier wird auf Mallorca zu neuen Produkten verarbeitet. Eine Papiermühle befindet sich in Marratxí, sie heißt Ismax. Die andere ist in Son Castelló in Palma, Trias e hijos. Der Transport zu den Firmen erfolgt direkt oder über die Umschlagstationen.
Eine Zielvorgabe der EU lautet:
Bis zum Jahre 2020 sollen 50 Prozent der anfallenden Abfälle recycelt werden. Für die Stadt Palma - wo nahezu jeder zweite Balearen-Bürger seinen Wohnsitz hat - ist das nach wie vor ein weit entferntes Ziel. Denn im Stadtgebiet werden nach dem System der Mülltrennung vorerst nur drei Schwerpunkte - Altpapier und Kartons, Altglas und Verpackungsmüll - separat entsorgt. Die entsprechende Quote für recycelten Müll am Gesamtaufkommen lag die vergangenen Jahre stets unter 15 Prozent; im ersten Halbjahr 2016 konnte sie jedoch auf 16,5 Prozent angehoben werden. Nach neuesten Angaben der Betreiber der Verbrennungsanlage von Son Reus, Tirme, liegt die Quote mallorcaweit bei 19,19 Prozent.
Um die Recycling-Quote weiter auszubauen, wollen die Müllverantwortlichen verstärkt die getrennte Entsorgung von Biomüll zur Pflicht machen. Die Abfälle sollen in einer modernen Anlage kompostiert und der Landwirtschaft zugeführt werden. Die dabei anfallenden Faulgase seien als erneuerbare Energien zur Stromerzeugung zu nutzen. Nach Berechnungen des Inselrates machen die organischen Bioabfälle im Mülleimer eines Haushaltes etwa 40 Prozent aus. Noch muss dieses Material weitgehend in Son Reus verbrannt werden. Denn vorerst werden Bioabfälle nur in einigen Dörfern auf Mallorca getrennt eingesammelt, in speziellen Tüten. Doch auch hier ist der Anteil im Vorjahr um 10,4 Prozent gestiegen.
In Palma soll das Entsorgen von Biomüll ebenfalls zur Pflicht werden. Bereits in den kommenden Monaten werden für die Altstadt mobile Entsorgungseinheiten für getrennten Müll bereitgestellt. Neben Altglas, Papier, Plastik und Hausmüll sollen dann auch organische Küchenabfälle abgeholt werden.
Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe (16/2017), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.
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