Calvià ist ein winziges, beschauliches Dorf von rund 2000 Einwohnern samt Pferden und Schafen auf den Wiesen im ländlichen Umfeld. Und gleichzeitig ist Calvià eine der reichsten Gemeinden Spaniens sowie die bevölkerungsreichste Kommune Mallorcas, gleich hinter Palma. Wie geht das alles zusammen? Die Lösung ist einfach: Es gibt einerseits das Dorf Calvià, in all seiner Ursprünglichkeit im Hinterland, sowie andererseits die weitläufige und gleichnamige Gemarkung.
Mit ihren 145 Quadratkilometern Fläche ist sie nicht nur eine der größten Gemeindegebiete der Insel, sondern sie weist auch eine der längsten Küstenlinien auf. Das liegt an der zerklüfteten Uferstruktur im Süden, mit Landzungen und Felsnasen, die weit ins Meer ragen. Sie sind mal mit dichten Kiefernwäldern, mal mit Wohngebieten besiedelt.
Wo sich an der Küste Sandstrände finden, haben sich in den vergangenen 100 Jahren aus kleinsten Anfängen bekannte Seegemeinden wie Peguera, Magaluf und Palmanova entwickelt. Die ersten Hotels dort eröffneten in den 1920er Jahren.
In den Küstenorten boomt seither der Tourismus, mehr als 34.000 Hotelbetten stehen für die Besucher aus aller Welt bereit. Nicht nur in den Herbergen werden Einnahmen generiert, sondern auch in Restaurants, Bars, Boutiquen und Dienstleistungsbereichen wie etwa im Nobel-Yachthafen Puerto Portals. Teile des Steueraufkommens wandern direkt in die Rathauskasse. Das dörfliche Oberzentrum verfügt damit über eine sprudelnde Einnahmequelle. Der Niederschlag des Geldsegens ist am Rathaus weithin sichtbar: als Kolossalbau direkt am Dorfrand.