Santa Maria del Camí, die Heilige Maria des Weges, heißt nicht etwa so, weil das Dorf direkt an Mallorcas wichtigster Verbindungsstraße aus der Römerzeit liegt, der Trasse Palma-Pollentia (Alcúdia). Vielmehr ist der Ort, wenige Jahre nach der Eroberung Mallorcas durch den aragonesischen König Jaume I., umbenannt worden von ,,Maüia" (sprich: ,,Mau-ja", vermutlich maurischen Ursprungs) in seine heutige Bezeichnung. Als Namensgeber diente das Dorf Santa Maria del Camí de la Garriga, ein Ort in Katalonien. Er war damals ebenfalls Bestandteil des Königreichs von Aragón.
Heute ist Santa Maria del Camí (de Mallorca) bei deutschen Residenten im berufsfähigen Alter und jungen Familien eine durchaus beliebte Kommune. Der Ort liegt nahe bei Palma, bietet gute Anschlüsse per Bahn und Autobahn, erlaubt ländliches Leben auf der Finca und hat dörfliche Idylle. Santa Maria wirkt mit seinem barocken Kirchturm wie ein Postkarten-Dorf, vor allem von der Autobahn aus gesehen, wenn man daran vorbeifährt. Allerdings ist dieser Panorama-Anblick nun zum Teil verhunzt, weil direkt vor dem Dorf ein konventioneller Betonbau für die Schule errichtet wurde. Er wirkt wie ein Fremdkörper in dem Ensemble aus grünen Feldern, beigen Steinhäusern und dem Kirchturmdach mit seiner blauen Keramik. Für den Neubau fand sich offenbar kein geeigneterer Platz.
Ansonsten, aber das weiß ohnehin jeder Mallorca-Kenner, ist sonntags immer Markt in Santa Maria. Bunt und sehenswert, mit vielen Agrarprodukten. Und es finden sich einige Bodegas in dem Dorf. Eine mit ökologischem Wein liegt direkt an dem von Platanen beschatteten Marktplatz.