53 Kommunen gibt es auf Mallorca, inklusive Palma. In so manchem Ort werden pro Jahr Hunderttausende Besucher registriert, in andere Gemeinden scheint sich kaum je ein Besucher zu verirren. Als der Fortschritt auf Mallorca Fuß asste, ließ er Palma links liegen und begab sich gleich nach Alaró. Hier wurde im Jahre 1901, am Feiertag Mariä Himmelfahrt, das erste Elektrizitätswerk der Insel in Betrieb genommen. Palma musste erst noch ein paar Jahre warten, bis auch in der Inselhauptstadt Strom erzeugt werden konnte. Noch heute erinnern Reste eines gemauerten Schornsteins daran, dass Alaró damals Vorreiter der technischen Innovation war. Seit wenigen Jahren ist dieses Industriedenkmal ein Museum. Wer dort große Ausstellungen erwartet, wird enttäuscht, aber auf diese Weise kann immerhin das Bauwerk nicht weiter verfallen.
Befeuert wurde das Kraftwerk mit Braunkohle, die einst rund um Alaró in großen Mengen abgebaut wurde. So besaß der Ort früh eine klassenbewusste Industriearbeiterschaft, die viele Beschäftigte zählte. Um 1920 zählte Alaró rund 6200 Einwohner. Mit dem Niedergang des Bergbaus und der einsetzenden Landflucht sank die Zahl der Einwohner 1981 auf 3250. Mit der Anbindung durch die Autobahn und dem Zuzug von Ausländern stieg sie seitdem wieder an. Zum Vergleich: 1991 betrug der Ausländeranteil 6,2 Prozent.
Eingerahmt von seinen beiden Hausbergen ist Alaró für viele Mallorquiner und Zugereiste eines der schönsten Dörfer der Insel. Sehenswert ist das Wahrzeichen des Ortes, das Kastell von Alaró, hoch oben auf dem Puig d'Alaró, aber auch der zentrale Rathausplatz mit den umliegenden Cafés (Kunsthandwerkermarkt am Samstag) sowie das Museum für zeitgenössische Kunst.