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Kulturzentrum Casa Planas: Hier belebt Marina Planas das fotografische Erbe Mallorcas

Im sechsten Kapitel der Video-Serie „Die Mallorquiner" besucht Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen das Fotoarchiv in Palma

Teil 6 der neuen MM-Videoserie "Die Mallorquiner" von der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen (Dauer: 7:10). Präsentiert von TUI. | Produktion: Nova Producciones

| Mallorca |

Wenn Künstlerin Marina Planas über das Fotoarchiv ihrer Familie spricht, dann hört man deutlich heraus, wie stolz sie auf das kulturelle Erbe ihres Großvaters ist. Der katalanische Fotograf Josep Planas i Montanyà hinterließ seiner Enkelin ein Vermächtnis: Rund drei Millionen Fotos und Negative sowie zirka 18.000 Postkarten lagern im Archiv des Kulturzentrums Casa Planas im Stadtteil Es Fortí in Palma. Das steht seit 2016 ganz in Obhut seiner Enkelin Marina Planas. Im Rahmen der Video-Serie „Die Mallorquiner”, die von dem Touristikkonzern TUI und dessen TUI Care Foundation unterstützt wird, begleitete die deutsche Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen die Künstlerin, Forscherin und Kulturproduzentin bei ihrer Arbeit.

Die Künstlerin Marina Planas leitet das Kulturzentrum Casa Planas in Palma.

Am ehemaligen Firmensitz ihres Großvaters ist Marina Planas auch Direktorin des kulturellen Forschungszentrums. Sie hat sich vor allem zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen Fotografien und Negative zu dokumentieren und entsprechend zu bewahren. Denn das feuchte Klima auf Mallorca erschwert die sachgerechte Lagerung des antiken Fotomaterials. Marina Planas arbeitet darüber hinaus mit diversen Historikern und Kunstschaffenden zusammen. Die Palmesanerin verzeichnet damit internationale Erfolge. Ihre Installationen, Videos und Fotografien wurden unter anderem im Anthology Film Archive (New York), im Rahmen der Biennale von Venedig, im Centre d’Arts Santa Mónica (Barcelona), Just Mad (Madrid) sowie in Palmas Museu Es Baluard ausgestellt.

Marina Planas’ Großvater hatte sein Fotoimperium bereits 1940 in Palma gegründet. „Er hatte damit auch großen Einfluss auf den Tourismus”, erklärt die junge Frau. Das belegen diverse Fotografien, die die unterschiedlichen und abwechslungsreichen Landschaften der Insel zeigen: Zu sehen sind verlassene Buchten, gut besuchte Strände, saftige Orangen- und Olivenplantagen bis hin zu Altstadtbildern aus Palma. Der Ausnahmefotograf arbeitete als Korrespondent für diverse Lokalzeitungen und für internationale Magazine. Zudem nahm er an Wettbewerben teil und gewann zahlreiche Preise.

Auch bekannte Persönlichkeiten kamen nach Mallorca und ließen sich von dem Spanier ablichten. Josep Planas, der 1958 in München eine fotografische Weiterbildung machte, sammelte zudem Fotoapparate und Kameras. Allein 2000 Exemplare finden sich noch heute im Archiv. „Mein Großvater kreierte auch die ersten Foto-Postkarten jener Zeit und führte die Farbfotografie auf den Balearen ein”, erklärt Planas. All das führte unter anderem dazu, dass die Baleareninsel bei ausländischen Bürgern immer größeres Interesse weckte. Im Laufe der Zeit wurde die Entwicklung der Insel auch auf den Fotografien sichtbar: Der Mallorca-Tourismus boomte, immer häufiger wurden ausländische Urlauber abgelichtet: zum Beispiel badend im Mittelmeer oder Sangría trinkend an der Poolbar.

Marina Planas' Großvater kreierte die ersten Foto-Postkarten jener Zeit.

Heutzutage dient die Casa Planas jedoch nicht nur als Fotoarchiv. Auf vier Etagen hat sich im Laufe der Jahre ein Kulturzentrum etabliert, das Marina Planas im Jahre 2015 gründete. Es handelt sich um ein unabhängiges, gemeinnütziges Projekt, das auf den dringenden Bedarf nach einem Zentrum für interdisziplinäres zeitgenössisches Schaffen und die Interpretation des Tourismus auf den Balearen reagiert.

Auf 2400 Quadratmetern befinden sich 17 Künstlerateliers, ein Veranstaltungsraum, Coworking und das wichtigste Fotoarchiv Europas, das den Anfängen des Massentourismus gewidmet ist.

Seit 2017 wird ein internationales Programm für künstlerische Forschungsaufenthalte gefördert, um das Fotoarchiv innovativ zu beleben. Dabei arbeitet die Casa Planas eng mit dem deutschen Goethe-Institut zusammen. In den Räumen des Kulturzentrums hatte bis vor kurzem auch das Radio Sputnik sein Zuhause. Hier wurde neben Spanisch und Katalanisch wöchentlich ein deutsches Programm ausgestrahlt.

Das Fotografie-Unternehmen Casa Planas wurde 1940 gegründet.

In regelmäßigen Abständen werden in den Räumlichkeiten auch deutschsprachige Filme gezeigt. Das interkulturelle Kino existiert seit 2019. Die Auswahl der Filme erstellt die Leitung des Kulturzentrums gemeinsam mit dem Goethe-Institut in Barcelona. In den Räumlichkeiten können auch einzelne Arbeitsplätze und Studios wochen- oder monatsweise gemietet werden. Damit will Casa Planas vor allem Menschen ansprechen, die im Homeoffice arbeiten. Zudem besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Führung selbst einen Überblick über das Archiv zu verschaffen.

Mit den Projekten ihres Zentrums hofft Marina Planas das kulturelle Vermächtnis ihres Großvaters auch in Zukunft zu erhalten: „Wir werden alles dafür tun, um dieses wertvolle Erbe weiterhin zu schützen.”

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern TUI. Das Unternehmen setzt auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.

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