Der Weinanbau auf Mallorca hat eine lange Tradition und in den vergangenen Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen. Weine der Insel haben inzwischen viele Anhänger – vor allem bei Deutschen ist der Rebsaft sehr beliebt. Das war indes nicht immer so.
Die Römer begannen im 2. Jahrhundert vor Chr. mit dem Weinanbau. Seit mehr als zweitausend Jahren hat der mallorquinische Wein Zeiten des Glanzes, des Auf und Abs und der Dürre durchlebt. Die Reblaus am Ende des 19. Jahrhunderts, der Bürgerkrieg in den 1930er Jahren und der Tourismus in den 1960er Jahren haben den Erfolg und Ausbau des Weins auf Mallorca immer wieder ausgebremst.
Viele Bauern verließen ihre Felder, weil sie im Tourismus höhere Chancen auf mehr und schnell verdientes Geld sahen. Einige wenige haben jedoch nie aufgegeben und letztendlich waren es auch die ausländischen Gäste, die mit ihrem Interesse an den heimischen Rebsäften die Weinwirtschaft Mallorcas wiederbelebt haben.
Das touristische Potenzial der Weinkellereien ist seit vielen Jahren bekannt, die Zahl der Bodegas wächst kontinuierlich. Inzwischen gibt es wieder mehr als 50 Weingüter auf der Insel, viele in Familienbesitz. Bei Besichtigungen der Bodegas auf Mallorca kann man einen Blick hinter die Kulissen beziehungsweise in die Produktionshallen werfen oder einen Rundgang durch die Weinberge machen. Traubensorten, Reifung, Klima und Bodeneinflüsse – alles wird erklärt. Wer mehr als nur Mallorcas Strände kennen möchte, erfährt beim Besuch einer Weinkellerei nicht nur, wie ein guter Wein schmeckt, sondern auch viel über die landschaftlichen Besonderheiten der Insel und die Geschichte ihrer Edeltropfen.