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Wachsende Kritik an Maskenpflicht in Außenbereichen in Spanien

Bei Gedrängel auf Weihnachtsmärkten trugen die meisten ohnehin schon Masken. | Youtube Última Hora

| Mallorca |

In Spanien wächst die Kritik an der seit Heiligabend geltenden Pflicht, Masken auch in Außenbereichen zu tragen. Diverse Politiker unterschiedlicher Parteien missbilligten die von der Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez getroffene Entscheidung.

Inés Arrmidas, die Chefin der rechtsliberalen Partei Ciudadanos, sagte, diese Maßnahme sei wissenschaftlich nicht effektiv. Damit wolle die Regierung ihre Untätigkeit in anderen Bereichen, die zum Schutz vor Corona beitragen könnten, kaschieren. Iñigo Errejón, der Chef der im Parlament in Madrid vertretenen Partei "Más País", einer Abspaltung der an der Regierung beteiligten linken Gruppierung "Podemos", bezeichnete die Entscheidung, die Maskenpflicht auch außen wieder einzuführen, als "politischen Fehler." Diese Maßnahme sei "unnütz". Vielmehr müsse man massiv in Tests für jedermann investieren. Im Rahmen einer Umfrage der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora in Palma (siehe Video) äußerten sich Bürger ähnlich.

Unterdessen kontrollieren Polizisten auf Mallorca zunehmend die Maskenpflicht. An strategischen Stellen im Zentrum wurden Passanten, darunter auch Touristen, bereits am Heiligabend darauf hingewiesen, sich das Utensil überzuziehen. Ungeachtet dessen verzichten auch weiterhin nicht wenige Menschen in Außenbereichen auf Masken. Diese riskieren Bußgelder in Höhe von bis zu 100 Euro.

Die Zentralregierung verspricht sich mit der Maßnahme, einen Rückgang der derzeit vielen Ansteckungen zu erreichen. Wissenschaftler ziehen die Effektivität aber in Zweifel. In der freien Natur, darunter auch am Strand, darf die Maske abgezogen werden, in menschenleeren Vierteln oder Dorfkernen dagegen nicht.

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