Zuletzt hat Deutschlands bekanntester TV-Koch Tim Mälzer die Osterfeiertage auf seiner Finca im Südosten Mallorcas verbracht. Überhaupt kommt er regelmäßig auf die Insel. Wer allerdings auf ein Mälzer-Restaurant auf der Insel hofft, sieht sich enttäuscht. MM verriet er: Auf Mallorca will er nur Gast sein.
Mallorca Magazin: Darf man erfahren, wo auf Mallorca Sie ansässig sind?
Tim Mälzer: Ich wohne auf einer kleinen Finca auf dem Land, südöstlich.
MM: Wie häufig sind Sie denn in Ihrem Zweitdomizil?
Mälzer: Jedes zweite Wochenende verbringe ich auf der Insel.
MM: Klappt es auch schon mit dem Spanisch oder gar Mallorquinisch?
Mälzer: Auf dem Markt einkaufen klappt mittlerweile schon ganz gut, sprachlich gesehen.
MM: Ihre Freundin ist im Tierschutz aktiv. Welche Tiere trifft man denn im Hause Mälzer an?
Mälzer: Pferde, Hunde und Schweine.
MM: Wie gut kennen Sie die mallorquinische Küche, inwiefern spielen Spezialitäten der Insel in Ihren Rezepten eine Rolle?
Mälzer: Nach fünf Jahren Aufenthalt auf der Insel kann man sich eines kulinarischen Einflusses nicht entziehen und das ist gut so.
MM: Was servieren Sie Freunden, die auf Mallorca zu Besuch kommen?
Mälzer: Ich lasse mich durch das Marktangebot dort inspirieren. Frischer Fisch, Lammkeulen, Spanferkel, die feinsten Kräuter und Salate, frisches Gemüse aus dem eigenen Garten, also das volle Programm.
MM: Sind Sie noch Botschafter für das mallorquinische Olivenöl?
Mälzer: Nein, das war eine zeitlich begrenzte Sache, ich beschäftige mich aber nach wie vor damit.
MM: Was macht das Öl der Insel so besonders?
Mälzer: Das mallorquinische Öl ist etwas grüner und das kräutigere etwas grasiger als zum Beispiel das Festland-Öl.
MM: Sie sind im TV immer noch sehr präsent, unter anderem bei "Tim Mälzer kocht" in der ARD. Wie sieht es allgemein aus mit den Kochshows, ist der Boom vorbei oder wird es neue Formate geben?
Mälzer: Ich glaube, das ist kein Boom, sondern Kochshows sind ein Megatrend, der sich wesentlich länger als nur ein normaler Trend halten wird. Das wird hoffentlich auch in zehn Jahren noch so sein.
MM: Sie kochen bald auf dem Kreuzfahrtschiff "Full Metal Cruise". Was glauben Sie denn, was Metaller am liebsten mögen? Oder wissen Sie es aus eigener Erfahrung?
Mälzer: Das weiß ich noch nicht, aber ich werde mir da was Spezielles einfallen lassen.
MM: Was hören Sie privat am liebsten: hart, soft oder klassisch?
Mälzer: Ich höre gerne hart, klassisch und soft. Wie zum Beispiel Radio Head, Rammstein und Violetto.
MM: Auf stern.de konnte man Sie als Befürworter des Gemüses sehen, bislang dachte man eher, Fleisch sei Ihr Gemüse: Sind Sie ernährungstechnisch geläutert oder ist Ihre vegetarische Ader bislang nur nicht so herausgekommen?
Mälzer: Ich habe schon immer Gemüse gemacht, nur diesmal habe ich das Fleisch weggelassen und mich hauptsächlich aufs Gemüse konzentriert.
MM: Worum geht es bei Ihrer Initiative "Klasse kochen"?
Mälzer: Bei dem Projekt "Klasse Kochen!" wollen wir Schüler und Schülerinnen schon früh an das Thema Kochen und damit verbunden einer bewussteren Ernährung heranführen. Das gelingt uns glaube ich auch ganz gut und die Schüler haben großen Spaß daran und gehen bewusster mit Lebensmitteln um - das ist unser Ziel.
MM: Könnten Sie sich vorstellen, sich auch auf der Insel in Schulklassen zu engagieren oder sogar ein Restaurant zu eröffnen?
Mälzer: Ich bin lieber Gast auf der Insel.
Die Fragen stellte MM-Redakteur Thomas Zapp